Die Große Bahnstraße am Diebsteich: Eine schmale Anwohnerstraße, teilweise Kopfsteinpflaster, Mietshäuser und ein Stahlhändler. Eine fast vergessene Ecke im Norden Altonas.
Kaum vorstellbar: Hier soll in den nächsten sieben Jahren tatsächlich der zweigrößte Fernbahnhof Hamburgs entstehen. Hier, wo heute noch vereinzelt Menschen über die Wege huschen, sollen bald jeden Tag mehr als zehntausend Fahrgäste ein- aus- und umsteigen (der heutige Bahnhof Altona hat ca. 25.000 Fernbahn-Fahrgäste).
Der Blick fällt unweigerlich auf die kleine Nebenstraße zurück. Wie sollen diese Menschenmengen diesen Bahnhof jemals erreichen?
20 Parkplätze für einen Fernbahnhof
Mit dem Auto? Keine gute Idee. Vor dem neuen Bahnhof Altona sind gerade einmal 20 Parkplätze vorgesehen. So steht es in den Planfeststellungsunterlagen. Nicht gerade üppig. Auch ist unklar, wie der Auto-Anreiseverkehr eines Fernbahnhofs über die schmale Anliegerstraße organisiert werden soll.
Also doch lieber mit dem Taxi oder …
22 Antworten auf „Ortsbesichtigung: Hier soll der neue Bahnhof Altona entstehen“
Bisher vielleicht noch nicht bekannt: der bisherige S-Bahnhof Diebsteich wird zurückgebaut und dann neu gebaut. Während dieser mehrjährigen Phase hält die S-Bahn nicht am Diebsteich. Es wir ein Busersatzverkehr eingerichtet. Ob dieser ab Altona, Langenfelde oder Stellingen geführt wird, ist noch nicht bekannt.
Der neue Fernbahnhof Altona hätte den Vorteil weil er für die Fern- und Nahverkehrszüge komplett durchfahrbar sei und die Züge die heute in den ,,alten“ Altona-Bahnhof enden später über den neuen Bahnhof weiter Richtung Norden fahren.
Bei der S-Bahn wäre es besser wenn sie 4-gleisig im neuen Bahnhof eingeführt würde so wie es im jetzigen Altona Bahnhof und auch im Hauptbahnhof ist – die neue S-Bahn-Linie 4 West die dort durch den Bahnhof später bis Elmshorn fährt und in Richtung HH-Innenstadt nicht mit den derzeitigen Linien behindert.
Deswegen bin auch ich für den Bau des dritten Gleises von Hamburg nach Elmshorn.
Ich hoffe dass man mit dem Bau bald beginnt damit JETZT schon die RE- und nordbahn-Züge auf dieser Strecke entlassten würde.
@J-P Rahlstedt:
Sie gehen viele „Wenns“ und „Abers“ nicht an. Zu Ihren Annahmen:
1. Ist es sicher, dass durch den Wegfall der RB aus Oldesloe/Ahrensburg die RB/RE-Fahrten aus Altona zum Hbf. verlängert werden können? Es fallen zwei Züge pro Stunde im Hbf. weg. Die RB/RE in Altona sind aber bereits heute im Berufsverkehr drei pro Stunde.
2. Weiter sind die Fußgängerwege am Hbf. mit bis zu 500.000 Nutzern/Tag bereits überlastet. Die Verlagerung der West-RE/RB wird den Umsteigeknoten Hbf. mit mehreren hundert zusätzlichen Umsteigern pro Stunde belasten. Schafft der das?
3. Wird der Verkehr auf den anderen Regionalstrecken zum Hbf. die nächsten Jahrzehnte nicht weiter ansteigen? Gibt es dafür Kapazitätsreserven oder verfrühstückt man diese wieder mit den aus Altona verlegten Zügen?
4. Wie viele Fahrgäste möchten „eigentlich zum Hbf“? In Altona gibt es im S-Bahnbereich direkte Verbindung zu allen Stationen, die auch am Hbf. erreichbar sind. Weiterhin Anschluss an eine Vielzahl von Buslinien und ein Bezirkszentrum mit > 100.000 Menschen im EInzugsgebiet.
5. Was hat „Hamburgs Westen“ von einem Regionalhalt am Diebsteich? Diebsteich ist eine abgelegene Brache ohne großes Verkehrspotential. Es ist nicht sicher, dass dort ein Zentrum entsteht, womit sich der Zustand ändern könnte. Es gibt am Diebsteich nur eine schlechte Verkehrsanbindung in viele Teile des Hamburger Westens: sicher kein direkter Anschluss zur Wedeler S-Bahn mehr (S1), ob man einen Teil der Busverbindungen aus Altona verlegen kann, ist unsicher und es gibt KEINE Aussage dazu. Man ist zu nah am Altonaer und Eimsbüttler Zentrum für dichte Bebauung und doch zu weit weg für eine gute Anbindung. Diebsteich ist, wie richtig bemerkt, ein „Betriebsbahnhof“. Würde man bahnbetriebliche Gründe der Abstellanlage weglassen, gäbe es kaum einen Grund für einen Bahnhof an dieser Stelle. Ein „Regionalhalt“ im Hamburger Westen wäre an anderen Orten viel sinnvoller, wenn man ihn schon aus Altona abziehen möchte. Beispiel Stellingen. Dort gäbe es direkten Anschluss zur Autobahn. Sonderzüge zu Veranstaltungen im Volkspark könnten direkt zum Arenenbahnhof Stellingen fahren, Fans aus Schleswig-Holstein direkt dort aussteigen. Die Verbindung vom Regionalverkehr zur Kaltenkircher S-Bahn wäre deutlich besser. Mit der U5-Nordvariante gäbe es Schnellbahnen in fünf Richtungen und schnelle Verbindungen zu allen wichtigen ÖPNV-Achsen im Hamburger Westen.
Ich muss leider sagen, dass ich den Protest gegen die Verlegung des Bahnhofs Altona absolut nicht nachvollziehen kann. Spätestens mit der Einführung der S4 im Osten besitzt der Hauptbahnhof die Kapazitäten, um die derzeit noch in Altona endenden Linien des Regionalverkehrs (RE6 und RB71) aufnehmen zu können. Um die Kapazität auf der Verbindungsbahn zu erreichen, werden sicher weitere Fernzüge im Hauptbahnhof enden oder kehren und dann weiter Richtung Schwerin oder Lübeck fahren. Die Linien RE6 und RB71 werden dann also sicher auch zum Hauptbahnhof fahren. Dies ist schon lange der Wunsch des Landes Schleswig-Holstein und wird daher immer wieder als Argument für die S4 Ost genannt. Da viele Fahrgäste sowieso zum Hauptbahnhof wollen, entfallen viele Umstiege. Sicher möchten viele nicht direkt zum Hauptbahnhof, aber der Hauptbahnhof bietet nunmal die besseren Anschlüsse. Der jetzige Bahnhof Altona bietet nur Vorteile für Fahrgäste, die in die westliche Innenstadt oder in die Elbvororte möchten. Für diese ist aber das Projekt S4 West vorgesehen, um langfristig eine umsteigefreie Verbindung in die Innenstadt aus Richtung Elmshorn herzustellen (und den Umstieg in Altona in die S1 in die Elbvororte). Ich weiß, die S4 West wird hier mehrheitlich abgelehnt. Ich befürworte sie aber, da sie für viele in den Kreisen Pinneberg und Steinburg attraktivere Verbindungen bedeuten würde. Ich bin aber auch davon überzeugt, dass die S4 West nur mit eigenen Gleisen bis Elmshorn funktioniert. Dies dürfe mittlerweile auch in der Politik angekommen sein.
Der jetzige Bahnhof Altona würde also im kommenden Jahrzehnt aller Voraussicht nach den gesamten Regionalverkehr verlieren. Muss die DB AG dann noch einen großen Kopfbahnhof mitten im dicht besiedelten Altona für einige endende Fernverkehrszüge pro Stunde betreiben? Dass das keinen Sinn macht, sollte auch den Projektgegnern einleuchten. Damit man eben dies vermeiden und gleichzeitig Hamburgs Westen weiterhin einen Regionalverkehrsanschluss bieten kann, entsteht der neue Bahnhof am Diebsteich.
Ich würde es begrüßen, wenn man hier zusätzlichen Platz für zusätzliche Gleise für die S4 West lässt.
Allgemein sollten die Anwohner ihre Kraft daher nicht auf die Verhinderung des Projekt aufwenden, sondern dafür streiten, dass der neue Bahnhof nicht zum Sparbahnhof, sondern zu einem angemessenen Ersatz wird.
Wo Regionalzüge enden sollen, müssen doch die Benutzer mit entscheiden. Derzeitig steigen die Pendlerzahlen aus dem Umland nach Altona.
Im Herbst/Winter steigen die zahlen dann noch einmal rapide an. Stellen sie sich bitte mal morgens um 7-8.30 Uhr oben in den Altonaer Bahnhof, sie müssen aufpassen das sie nicht umgerissen werden vom Pendlertstrom.Und die Prognosen für die nächsten 10 Jahre sind steigende Zahlen.Die Pendler, die mit den Metronome aus Lüneburg oder Buchholz/Bremen kommen sind derzeitig total genervt, wie die Situation im Hauptbahnhof ist.
Also: Es fehlt an einer soliden und umfassenden Fahrgastanalyse und Zukunftsprognose. Es gibt wohl eine, aber die ist bei der Deutschen Bahn in der Schublade verschlossen.
Ihre Alternative ist nicht nachvollziehbar und es kommen genügend Fernzüge in Altona an.
Und es könnten mehr werden.
Denn die Zukunft zum Auto ist nicht das Elektroauto sondern eine zukunftfähiger öffentlicher Nah-und Fernverkehr.
Dass ich sehr gegen eine S4-West bin, hat fundierte Gründe. Denn – und das habe ich schon öfters hier in diesem Forum geschrieben – diese S4-West mit ihren sehr langen Laufwegen im Mischbetrieb auf hochbelasteten Eisenbahnstrecken wird die Zuverlässigkeit des Hamburger S-Bahn-Systems zusammenbrechen lassen. Auch eine von mir gewünschte – und vernünftige – Verlängerung der Gleichstrom-S-Bahn von Pinneberg nach Elmshorn auf mind. 1 zusätzlichen Gleis ist ja nun durch die Festschreibung der Pinneberger Bahnhofsgestaltung „versiegelt“ (oder nur mit äußerst großen Bauchschmerzen über das Hausgleis realisierbar).
Ich sehe außerdem noch eine weitere schwerwiegende – und meiner Meinung durch die Hamburger Verkehrspolitik gewollte – Konsequenz aus dieser „Express-S-Bahn S4-West“ à la S5X des MDV: Die dauerhafte Festschreibung eines unattraktiven 20-Minutentakts außerhalb der HVZ (6-8 Uhr, wenn man die heutige Situation auf Linie 9 zugrunde legt) für die S4 im Wandsbeker Osten, obwohl dort das gleiche Recht wie für die Poppenbütteler, Bergedorfer etc. einforderbar sein sollte. Ich sehe keinen Grund, warum die Menschen in Rahlstedt (und Umgebung) schlechter behandelt werden sollten! Die Konsequenz aus einem unattraktiven 20-Minutentakt wäre, dass kein Autofahrer umsteigen würde und jetzige ÖPNV-Nutzer weiterhin mit den Bussen fahren werden, die ja wenigstens an der Besiedlungsachse B75 entlang fahren. (Sicher wird dann der HVV bei weiter erhöhten Preisen mit „Zwangsmaßnahmen“ eingreifen, indem die Busse bei einer S4-Ost stark reduziert und unattraktiv gemacht werden, so wie es auch in der HafenCity geschehen ist.)
Bezüglich des Altonaer Bahnhofsneubaus habe ich folgenden Vorschlag:
Sollte der Erhalt des gegenwärtigen Bahnhofs nicht durchsetzbar sein, dann gäbe es eine viel bessere Alternative als dieser unmögliche Diebsteich. Da die die gegenwärtige Bahnbrache in der zukünftigen „Neuen Mitte“ sowieso neu bebaut wird, könnte doch ein „Dreiecks-Bahnhof“ errichtet werden, mit den drei Schenkeln der S-Bahn-Gleise und den Durchgangsgleisen der Fernbahn. Dazu müsste nur das bestehende S-Bahn-Dreieck Holstenstraße-Altona-Diebsteich näher „zusammengezogen“ werden:
– Gleise Altona-Diebsteich (S3) weiter nach Osten „verbiegen“
– Gleise Altona-Holstenstraße (S11 ersetzt S1 als Dauerlinie, um Wedel nicht abzuhängen) weiter nach Nordwesten „verbiegen“
– Gleise Holstenstraße-Diebsteich (S21) anstelle des Viaduktbauwerks mitten durch die Häuserschluchten (die Anwohner werden’s danken!) neu weiter südwestlich im Bereich der Neubebauung „Neue Mitte“ errichten
– der Bogen der Ferngleise in der Mitte des „Dreieck-Bahnhofs“ eine Ebene tiefer durchführen
– und alles mit bestem Schallschutz
– und einer originellen, einmaligen Bahnhofsarchitektur
– und bestmöglicher ÖPNV-Anbindung
Wenn die Umsteigebeziehungen gut wären, könnte die S 1 von Bahrenfeld über den neuen Bahnhof nach Hostenstraße fahren. Das gäbe vom/zum Hauptbahnhof einen Fahrzeitgewinn von 5 min. Und ganz genial wäre eine Zuwegung des neuen S-Bahnhofs zur Stresemannstraße. Endlich wieder eine sinnvolle Verknüpfung von Bus und Bahn 🙂
17.000 Pendler täglich, die nach Altona wollen, einfach mal so mehrere hundert Meter vor ihrem Ziel in der Brache auszukippen wird die Akzeptanz des ÖPNV nicht erhöhen. Wo aber sollen die vielen zusätzlichen Autos hin? Die Frage wird nicht dadurch geklärt, dass irgendwann einmal die S-4 als S-Bahn kommt.
Bitte keine Stadtplaner.
Die haben bei dem ersten Abschnitt der Neuen Mitte Altona davon geredet, dass der Stadtteil modernen Mobilitätsanforderungen gerecht werden soll.
Fakt ist, dass der Stadtteil trotz S-Bahn Nähe durch den ÖPNV kaum erschlossen wird, so dass konsequenterweise der neue Stadtteil einen recht hohen Anteil von mIV (Autoverkehr) bekommen wird. Es müssen mehr Parkplätze gebaut werden, als bisher in der Hamburger Stellplatzverordnung vorgeschrieben.
Weil es gut ausschaut gibt es eine Buslinie, die den Betriebs- und S-Bahnhof Diebsteich mit dem Noch Bahnhof Altona verbinden wird. Der verkehrliche Nutzen für die neue Mitte Altona ist gering…
Hamburger Stadtplaner diskutieren lieber darüber ein prunkvolles Empfangsgebäude für den Betriebsbahnhof Diebsteich zu finanzieren. Nur – welchen Sinn macht das, wenn der Betriebsbahnhof Diebsteich für die Bürger kaum erreichbar ist?
Falls der Betriebsbahnhof Diebsteich kommt, hat man zwar das Argument den Holstenkamp bis Bahrenfeld Trabrennbahn zu verlängern und zu Lasten von Volkspark und Schrebergärten weitere Grünflächen für Verkehr und Wohnungsbau umzuwidmen. Dann wären (endlich?) weitere Grünflachen zu Gunsten des Autoverkehrs verloren, aber der Betriebsbahnhof Diebsteich wäre zumindest mit dem Auto aus dem Westen zu erreichen. Eine Vorzeigebuslinie wird es bestimmt auch geben. Wegen fehlendem Fahrgastpotential wohl in einer langen Taktfolge (30/60 min Takt?).
Den Stadtplanern ist es auch egal, dass der Betriebsbahnhof Diebsteich die jetzigen Verkehre des Bahnhofs Altona gar nicht auffangen kann. Konsequenz ist, dass der Hamburger Hauptbahnhof noch stärker belastet wird. Das es dort ein für Hamburg relevantes Nadelöhr gibt ist den Stadtplanern und der DB noch nicht bekannt, warum würde uns sonst solch eine Fehlplanung vorgelegt werden? Aber vielleicht sollen einfach nur mehr Menschen auf das Auto umsteigen.
Hamburger Stadtplaner planen im Einklang mit dem Rot/Grünen Senat Hamburg als Autostadt, bis die Einwohner von Staus, Lärm- und Luftproblemen die Nase voll haben.
Ich hoffe sehr, dass diese Krücke Betriebsbahnhof Diebsteich nie Wirklichkeit wird.
War gerade in der Schweiz.
Mit dem ICE 71 von Altona 5:58 Uhr bis Chur.
Der Zug fuhr aus einem Kopfbahnhof und hat bis Chur dreimal die Richtung gewechselt.
Frankfurt Kopfbahnhof
Basel Kopfbahnhof
Zürich Kopfbahnhof.
In keiner dieser Städte denkt der Bürgermeister und der Bahnchef daran, die Kopfbahnhöfe aufzugeben.
Und Altona kann mit sehr viel weniger Geld zu einem wunderbaren Bahnhof modernisiert werden und dabei können noch weitere Wohnflächen für Altona geschaffen werden.
43 Buslinien, S-Bahnlinien, Regionalbahnen und dazu Taxi, Fahrrad und Fußgänger steuern Altona an.
Bestimmt zig tausend Pendler kommen morgens nach Altona!!! und nachmittags zurück.
Altona hat zwei Einkaufszentren, das erste Stadt-Ikea und viele Hotels, Restaurants, Museen, Theater etc.
Würde mit der Zerschlagung des Bahnhofs Altona alles durcheinandergeraten.
Wer so etwas will?
Ich kann es nicht nachvollziehen.
Und die Hamburger Bürgerschaft muss sich wirklich erst einmal ernsthafte Gedanken machen, wie Verkehr in Hamburg aussehen soll.
Bisher gibt es keinen Masterplan öffentlicher Verkehr Hamburg.
Der sollte nach 10 Jahren Debatte und Streit in den Hinterzimmern der Politik erst mal mit den Hamburger BürgerInnen öffentlich beraten werden und dazu gehört, die Frage nach der Zukunft der 2 großen Hamburger Bahnhöfe Hauptbahnhof und Altona einzubeziehen.
Wallonien lässt grüßen
„… der zweitgrösste Fernbahnhof Hamburgs ….“, „ca. 25.000 Fahrgäste am Tag (Vgl. Altona) …“, „Man wolle kein neues Bahnhofsviertel, sondern nur einen ansprechenden Bahnhof“ (!!!). Stadtplanerische Lektion Nr.1: ein grosser Bahnhof hat IMMER ein Bahnhofsviertel, auch wenn es vielleicht erst einmal darum herum wachsen muss. Ich kenne die Gegend, habe früher an der Stresemannstrasse/Kaltenkircher Platz gewohnt, und die Ecke gehört wirklich zu den wenigen innenstadtnahen Bereichen Hamburgs, in denen spätestens nachmittags um 5 beim Dunkelwerden Halloweenstimmung aufkommt. Ein Bahnhof ist immer ein Tor zu dem Ort zu dem er gehört, nicht nur für Einheimische zum umsteigen, sondern vor allem auch für Touristen, die bei der Ankunft im/am Bahnhof den ersten oder letzten Eindruck von ihrem besuchten Ziel bekommen. Ich finde das Projekt ansich gut, gut für Altona und sein Wachstum durch das Freiwerden der neuen Flächen für neuen Wohnraum etc, und letztlich auch für Altona-Nord, wenn es denn die Möglichkeit der Entwicklung gerade durch den neuen Bahnhof bekommt. Dafür muss man aber nicht nur A, sondern eben auch B sagen: zum Beispiel durch die Entwicklung des neuen Bahnhofs zum Stadtteilzentrum Altona-Nord mit der Schaffung entsprechender Flächen für anspruchsvollen Wohnraum, Geschäfts-, Wirtschafts- und Freizeitstruktur, zum Beispiel durch die Verknüpfung des alten Altonaer Bahnhofs via Neu-Altona-Mitte zum neuen Bahnhof mit entsprechender Infrastruktur beispielsweise mit einer breiten Allee zum flanieren, shoppen, Fahrradfahren, sich aufhalten … Vor allem sollte der neue Bahnhof nicht als Notlösung, sondern als städteplanerisches Gesamtprojekt zusammen mit seiner Umgebung gesehen werden. Das fängt schon beim Namen an … Diebsteich … Altona-Nord, Hilfe! Wieso nicht einfach Westbahnhof? Projekt Westbahnhof … „UNSER“ Westbahnhof! Liebe Stadtplaner, überdenkt das ganze Projekt lieber noch einmal, auch wenn es „wiedermal“ ein paar Jahre Verzögerung bedeuten würde. Wo ein grosser Bahnhof ist, werden viele Menschen sein. Und wo viele Menschen sind, muss auch die Umgebung stimmen. Und letztendlich baut Ihr doch für eben diese Menschen, oder? Also, baut einen neuen Bahnhof nur dann, wenn Ihr auch das entsprechende Umfeld und die entsprechende Infrastruktur dazu schaffen könnt. Wenn nicht, lasst es lieber bleiben!
Ganz nebenbei sieht man bei den Diebsteich-Fotos, wie wunderschön unser Hamburg sein kann! Die schönste Stadt der Welt. Ist der S-Bahnhof Diebsteich vielleicht auch der schönste Bahnhof der Welt? Wollte der HVV nicht auch mal die Bahnhofs-Umfelder angehen? Bis Diebsteich sind sie wohl noch nicht gekommen.
Das läuft wie in Brecht’s Dreigroschenoper: „Ja, mach nur einen Plan, sei nur ein großes Licht und mach dann noch ’nen zweiten Plan – gehn tun sie beide nicht.“
ich war damals auf der Prellbock-Veranstaltung: viele Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen schätzen den Altonaer Bahnhof, weil er der einzige ebenerdige Fernbahnhof in Hamburg ist.
Außerdem ist es es unverständlich, warum der Bahnhof aus der gewachsenen Mitte Altonas entfernt werden soll. mit Bezirksamt, Einwohnermeldeamt, Museum, mehreren Theatern alles fußläufig bestens zu erreichen. ganz zu schweigen davon, das viele PendlerInnen hier die beste Anschlüsse, haben um ihre Arbeitsplatz zu erreichen. und ich bezweifele, das der neue Bahnhof Altona Diebsteich auch nur ein bißchen Entlastung für den chronisch überlasteten Hauptbahnhof bringen wird.
Der Artikel listet alle Defizite des Standorts Diebsteich bestens auf. Durch die baulichen Beschränkungen, Friedhof auf der einen und Gewerbegebiet aauf der anderen Seite, in dem die ansässigen Firmen gerade erhebliche Investitionen getätigt haben (Neues Hochregallager der Fa. Rayer) kann man keinen richtigen Bahnhof entwickeln. Die DB AG hätte am liebsten dort keinen oder nur einen Betriebsbahnhof. Daher ist das einzig sinnvolle: diese Pläne so schnell wie möglich aufgeben und den Bahnhof Altona durch Neuordnung des Gleisvorfeldes mit paralleler Fühung der Ein- und Ausfahrtgleise in Richtung Verbindungsbahn parallel zu den S-Bahngleisen, Erneuerung der Bahnsteige, Gleise und Signalanlagen zu modernisieren. Das ist technisch mit deutlich weniger Aufwand zu machen als in der beengten Lage am Diebsteich einen Fernbahnhof zu entwickeln, den dort keiner braucht. Die DB AG plant ja deswegen dort nur eine „Hundehütte“, weil sie selber nicht mit Passagieren aus dem fußläufigen Bahnhofsumfeld rechnet, sondern nur mit Umsteigern aus dem Westen Schleswig-Holsteins. Die Kosten für Verkehrsanbindung usw., die die Stadt tragen muss sind noch nicht einmal beziffert. Und die Stadt, d.h. wir als Steuerzahler dürfen nach den bisherigen Planungen sogar noch den Abriss der alten Bahnanlagen und die Bodendekontaminierung bezahlen. Die Bürgerinitiative „Prellbock-Altona, Unser Bahnhof bleibt wo er ist“ at brauchbare Altnernativen zur Bahnhofsverlegung erarbeitet. http://www.prellbock-altona.de
„Man wolle kein neues Bahnhofsviertel, sondern nur einen ansprechenden Bahnhof, sagte CDU-Bauexperte Sven Hielscher“
Weise Worte. Aber Herr Hielscher hat sich mit Städtebau offensichtlich noch nie beschäftigt. Er hätte auch sagen können: „Wascht mich, aber macht mich nicht nass.“ Unfassbar! Und so jemand wird „Bauexperte“ genannt.
Hallo Jan. Die typischer Altonaer vierköpfige Familie besitzt kein Auto und fährt zum Fernbahnhof mit der S-Bahn. Ich sehe darüberhinaus nicht ein, warum ich als Hamburger Steuerzahler den Schleswig-Holsteinern auch noch ein Parkhaus zahlen sollte. Die Autos sollen doch bitte außerhalb der Stadtgrenze parken.
Hallo Lulu,
der Flughafen verdient das meiste Geld mit Parkhäusern, das könnte die Bahn auch. Da die A7 nicht weit ist, wäre das auch ein denkbares Konzept für die Bahn. Aber mit dem Denken haben es die Planer hier nicht so. Man könnte auch mal darüber nachdenken Fernbahn und S-Bahn am selben Bahnsteig fahren zu lassen, dann wäre das umsteigen auch einfacher. Auch U- uns S-Bahn könnten den selben Bahnsteig nutzen. Aber man kann gegen alles Gute und Praktische auch irgendwelche Argumente erfinden. Und im erfinden von Argumenten sind Bürokraten ja wahrlich Meister. Die Planungen sind insgesamt einfach wenig innovativ und eher von Gestern. Dafür teuer und das ist für die Planer die Hauptsache, weil sie daran mitverdienen. ZUM KOTZEN IST DAS!!
Das habe ich ja noch nie verstanden, warum an (Haupt-) Bahnhöfen, ich meine größere Knotenpunkte, keine Parkhäuser für Langzeitparker zur Verfügung stehen. So wie an den Flughäfen…
Wie soll denn eine 4-Köpfige Familie mit Sack und Pack dahin kommen ?
Vielleicht mit dem kompletten Gepäck und 2 Kindern an den Händen mit dem Bus ?
Oder mit der AKN und dann in Eidelstedt noch umsteigen ?
Dann doch lieber mal einen richtigen Bahnhof draus machen. Mit einer Option, auch noch 2 weitere
Gleise kurzfristig aktivieren zu können. Ein ansprechendes Parkhaus und eine ordentliche „Wandelhalle“.
So geht Reisen heute…
„Das habe ich ja noch nie verstanden, warum an (Haupt-) Bahnhöfen, ich meine größere Knotenpunkte, keine Parkhäuser für Langzeitparker zur Verfügung stehen.“
Diese Angebote gibt es, die Bahn hat eine eigene Tochtergesellschaft dafür.
Ein Monat in Hamburg Hbf kostet allerdings € 250,00. Da fehlt es, völlig überraschend, an Flächen. So richtig erfolgreich laufen aber auch die billigeren Parkhäuser wie Lübeck Hbf (50 €/Monat) nicht, wenn
Sie bedenkenlos ohne zu googeln hier diverse Zeilen etwas längst bestehendes fordern und im gleichen Atemzug den Verantwortlichen Inkompetenz vorwerfen.
Mehr Infos zu den Bahn-Parkanlagen: http://bfy.tw/8RHu
Speziell für Hamburg Altona gilt: Dass dort kein Parkhaus errichtet werden soll ist eine politische Entscheidung. Die Begründung dafür ist, man wolle dort keine zusätzlichen Autoverkehre. Die Menschen sollen überwiegend mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen. Stichwort: Erziehungsfunktion.
Das sind wirklich Bilder, wie sie auch in einem New Yorker Ghetto entstanden sein könnten… gruselig!