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Schüler in Berlin fahren ab sofort kostenlos mit Bahnen und Bussen

So unterschiedlich ticken Hamburg und Berlin: Während in der Hansestadt die HVV-Tickets schon wieder teurer werden sollen, macht die Hauptstadt den ÖPNV für Schüler ab sofort komplett kostenlos.
Christian Hinkelmann
Eine U-Bahn am Berliner Hauptbahnhof
Eine U-Bahn am Brandenburger Tor in Berlin

Während der HVV mit Unterstützung des rot-grünen Senats in Hamburg die Fahrpreise für Bahnen und Busse trotz Klimaschutzdebatte und gewünschter Verkehrswende noch weiter nach oben schrauben will (siehe hier), macht Berlin das Gegenteil: Dort dürfen ab sofort alle Schüler den Öffentlichen Nahverkehr komplett kostenlos nutzen.

Das Gratis-Ticket für den Tarifbereich AB, der die komplette Stadt umfasst, erhalten alle Kinder und Jugendliche, die über einen Berliner Schülerausweis I verfügen oder in Berlin ihren Wohnsitz haben und in Brandenburg zur Schule gehen. Karteninhaber dürfen außerdem kostenlos ein Fahrrad und weitere Kinder unter 6 Jahren mitnehmen.

Rund 360.000 Menschen sollen von dem neuen Gratis-Angebot profitieren, das der rot-rot-grüne Senat in Berlin im Frühjahr beschlossen hatte.

Berliner Regierung will umweltfreundliches Verhalten unterstützen

Die Hauptstadt-Regierung will damit Familien und junge Menschen entlasten und zugleich umweltfreundliches Verhalten unterstützen, heißt es in einer Mitteilung des Verkehrsverbunds VBB.

Wer bereits ein kostenpflichtiges Schülerticket besitzt, muss nichts unternehmen: Der Verkehrsverbund wandelt den Fahrschein automatisch in ein kostenloses Ticket um. Wer noch kein Schülerticket hat, kann dies jeweils zum Monatsanfang online beantragen.

Schüler, die die Bestellfrist für ein kostenloses Schülerticket ab dem 1.8. verpasst haben, können trotzdem ab sofort gratis mit Bahnen und Bussen fahren. Bis Ende November gilt eine Übergangsregelung. Es reicht laut Berliner Morgenpost, den Kontrolleuren den gültigen Schülerausweis vorzuzeigen.

Azubis in Berlin zahlen ab sofort nur noch 365 Euro …

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Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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9 Antworten auf „Schüler in Berlin fahren ab sofort kostenlos mit Bahnen und Bussen“

Der Berliner Senat verteilt Geschenke und die Brandenburger müsse es bezahlen! In Brandenburg verdient ein Busfahrer teilweise nur 1.100 Euro netto weil die Ticketpreise so niedrig sind! Wer von denen, die hier jubeln ist denn bereit dafür zu arbeiten?

In Brandenburg fallen massenweise Fahrten aus, weil niemand bereit ist für solche Hungerlöhne zu arbeiten. Es gibt ernsthafte Bestrebungen deswegen den Verkehrsverbund VBB aufzulösen. Die Brandenburger Betriebe haben Kostensteigerungen von 10 Prozent und bekamen nur ein Prozent Fahrpreiserhöhung. Wie soll das gehen? Wer zahlt das? Die Straßenbahnwagen in Bradenburg sind die ältesten in Deutschland und der Investitionsrückstau wird immer länger. Die brandenburgischen Städte stehen fast alle unter Zwangsverwaltung, weil sie überschuldet sind. Die überheben sich schon jetzt am Defizit des Nahverkehrs. Eine Verkehrswende wird es unter den Bedingungen nicht geben – und Berlin nimmt uns noch den letzten Rest.

Berlins Senat quatscht dann von Bundeshilfen, mit denen er die Billigtickets finanzieren will. In fünf Wochen ist Wahl in Brandenburg und die Quittung wird kommen. Hinterher wird wieder gejammert, warum eine bestimmte Partei so viel Zulauf hat.

Der Berliner Chaos-Senat ist hundert Prozent kein Vorbild.

Wenn der Brandenburger Busfahrer bei einer unseriösen Klitsche arbeitet, wo man nur 1100 Euro netto bekommt, dann sollte er dringend umsatteln. Bei der Bahn wird händeringend Personal gesucht Auch in Brandenburg, Nicht nur DB, sondern auch andere wie ODEG. Da werden ordentliche Gehälter gezahlt, weil man die Leute braucht. Das hat nichts mit den günstigen Ticket-Tarifen für Schüler zu tun. Sondern es ist vom Arbeitgeber abhängig.

Auch in Berlin muss der ÖPNV finanziert werden, wenn nicht aus Fahrkartenverkäufen, dann aus Steuergeldern. Und die sprudeln in Berlin ja bekanntlich so üppig, dass Bayern, Baden-Württemberg, Hessen und Hamburg jedes Jahr 3,5 Mrd. € zuschießen müssen. Der Berliner Senat setzt also die Tradition linker Regierungen fort (siehe Abschaffung Kitagebühren u.a.) , nicht vorhandenes Geld auszugeben und zu Lasten Dritter zu verbuchen. Und sonnt sich dann im Glanze zukunftsorientierter Politik. Mal sehen, wie lange die Geberländer diesen Spuk noch kritiklos hinnehmen.

Sie wissen ja offenbar, wie der Länderfinanzausgleich funktioniert.

Was soll denn Berlin mit seinem Budget machen? Kostenlose Kitagebühren oder günstigerer Nachverkehr ist ja offenbar der falsche Weg?

Es sind 4,5 Mrd. Euro, die unsere assige Hauptstadt von den Geberländern, also auch aus Hamburg , bekommt.
Dann kann ich ,Sorry, die Sau raus lassen.

Das sind ja nun die Storys aus dem CSU-Bierzelt. „Unsere Studenten müssen Studiengebühren zahlen, aber in Berlin und Ostdeutschland gibt’s das für lau“.

Erstens hat der LFA nichts mit Ausgaben oder Schulden zu tun, sondern mit Steuereinnahmen und Kaufkraft. Wofür ein Land sein Geld ausgibt, entscheidet es — im Rahmen der geltenden Gesetze, s. Sozialgesetzgebung — selbst.

Die wohlhabenden Länder wie jene im Süden und Hamburg haben am Ende pro Kopf noch immer viel mehr Geld übrig, um dies in den öffentlichen Sektor umzuleiten. Wenn es einen stört, dass es in Berlin irgendeine Leistung bzw. günstigere Angebote gibt als in Hamburg, Stuttgart, Frankfurt oder München, dann ist sowohl das Grundgesetz, als auch die Berliner Landesregierung der falsche Ansprechpartner, sondern die lokale Politik. Für letztere sind aber solche Stammtischparolen natürlich bequemer, um aus der Sache zu kommen statt den Bürger zu erklären, wo man seine Prioritäten hat.

An de Kommentaren hier erkennt man, dass das Prinzip Solidargemeinschaft immer weniger Menschen ein Begriff ist.

Auch, wenn ich Berlin nicht sonderlich mag, asozial ist hier weniger unsere Hauotsatdt, als die Herren Plath und Cordes.

Das Foto des U-Bahnzuges der noch provisorischen Linie „U 55“ entstand im Haltepunkt „Brandenburger Tor“, nivht im Hauptbahnhof.

Sorry!

Schöen Gruß Hans-Jürgen Kämpf

Ergänzung:
Das Azubi-Ticket für 365 € in Berlin gilt (anders als das kostenfreie Schülerticket) übrigens nicht nur im Berliner AB-Bereich, sondern für das VBB-Gesamtnetz, also für Berlin und das gesamte Bundesland Brandenburg.
Das erhalten auf Wunsch neben den Berliner Azubis auch alle Brandenburger Azubis; hier hat also nicht nur der Berliner Senat, sondern auch die Potsdamer Landesregierung Geld locker gemacht.

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