Wochenrückblick: HVV bereitet sich auf 9-Euro-Monatskarte vor, Fahrradstraße kommt zum Hotel Atlantic

HVV findet Regierungspläne für 9-Euro-Monatskarte gut, neue Treppen am Hauptbahnhof werden eröffnet, Carsharing-Anbieter setzt auf Tesla und vor dem Hotel Atlantic kommt eine Fahrradstraße. Das war diese Woche im Hamburger Mobilitätssektor los.
Katrin Wienefeld
Die neuen provisorischen Treppen am Hamburger Hauptbahnhof von den Bahnsteigen zur Steintorbrücke kurz vor der Eröffnung.
Die neuen provisorischen Treppen am Hamburger Hauptbahnhof von den Bahnsteigen zur Steintorbrücke kurz vor der Eröffnung.
Foto: Christian Hinkelmann

Jeden Freitag fassen wir Ihnen hier alle wichtigen Mobilitäts-News der Woche für Hamburg zusammen – kurz, knapp und kompetent.

HVV wird wohl günstiger

Nachdem die Bundesregierung gestern beschlossen hat, die Preise für Monatskarten im ÖPNV drei Monate lang jeweils auf 9 Euro zu senken, um die Menschen von den hohen Energiepreisen zu entlasten, sitzt der HVV schon an einer Umsetzung. Offenbar soll die Maßnahme auch für Fahrgäste gelten, die bereits eine HVV-Monatskarte haben. “Unsere Kundinnen und Kunden werden vom 9-Euro-Monatsticket profitieren, sie müssen dazu jetzt nicht selbst aktiv werden”, erklärte HVV-Sprecherin Silke Seibel gestern Abend. “Sobald Details zur Organisation und zum Zeitpunkt der Umsetzung dieses Angebots vorliegen, werden wir Sie informieren.”

Flinkster wird teurer

Die hohen Energiepreise schlagen jetzt auch beim Carsharing durch: Der Anbieter Flinkster, der zur Deutschen Bahn gehört, erhöht seine Preise von Mitte April an. Es kostet dann einiges mehr, sich ein Auto zu leihen, etwa bei der kleinsten Wagenklasse, für die 33 statt 28 Cent Verbrauchspauschale pro Ki…

Hat Sie der Artikel weitergebracht?

Der Kopf hinter diesem Artikel

Katrin Wienefeld arbeitet als freiberufliche Journalistin in Hamburg. Sie kennt ihre Heimatstadt als Autorin von Stadtführern aus dem Effeff, schreibt außer über Mobilität und Stadtplanung viel für evangelische Medien und würde nur aus einem Grund auf ihr geliebtes Fahrrad als Fortbewegungsmittel verzichten: Wenn es möglich wäre, durch Alster, Elbe und Bille von A nach B zu schwimmen.

Auch interessant

Trist und leer: Die U-Bahn-Haltestelle Hauptbahnhof in Ludwigshafen.

Das ist die traurigste U-Bahn-Station an einem Hauptbahnhof in Deutschland

Trostlos, heruntergekommen und menschenleer: An der U-Bahn-Haltestelle „Hauptbahnhof“ in Ludwigshafen steigt niemand gern ein oder aus. So gruselig sieht es dort aus, deswegen konnte es überhaupt dazu kommen und das hat ein ehemaliger HVV-Chef damit zu tun. Ein Fotobericht.

Diese Züge waren Anfang der 1980er Jahre Versuchsträge für einen automatischen U-Bahn-Betrieb in Hamburg. Die fortschrittliche Technik war aber nur einige Jahre im Einsatz.

Automatische U-Bahnen in Hamburg? Das gab es schon vor 60 Jahren

Die Hochbahn will am Freitag eine automatisch fahrende U-Bahn der Öffentlichkeit präsentieren. Neu ist das nicht: In den vergangenen Jahrzehnten lud das Verkehrsunternehmen schon zweimal zu ganz ähnlichen Events ein. So sah die Technik damals aus ­und deswegen scheiterte sie.

Die historische Halle des überfüllten Hamburger Hauptbahnhofs soll in den nächsten Jahren durch einen Anbau bis über die Steintorbrücke verlängert werden. Der Pariser Architekt Hans-Michael Földeak sieht darin wenig Nutzen für die Fahrgäste und zeigt im NAHVERKEHR HAMBURG-Interview Grafiken eines Alternativ-Entwurfs, der schneller und günstiger mehr Kapazitäten schaffen soll.

Hauptbahnhof-Ausbau: „Wir brauchen einen schlankeren Planungsansatz“

Der Pariser Architekt Hans-Michael Földeak im NAHVERKEHR HAMBURG-Interview darüber, dass der geplante Ausbau des überlasteten Hauptbahnhofs den Reisenden wohl erst in den 2040er Jahren Vorteile bringen wird und mit welchem Gegenentwurf sich die Probleme aus seiner Sicht deutlich schneller und günstiger lösen ließen.

3 Antworten auf „Wochenrückblick: HVV bereitet sich auf 9-Euro-Monatskarte vor, Fahrradstraße kommt zum Hotel Atlantic“

Ohne jetzt völlig die Bundesregierung verteidigen zu wollen: Für welche Infrastrukturinvestitionen soll sie den groß Milliarden bereitstellen, wenn nirgendwo Planfestellungsbeschlüsse (weitere S4 Abschnitte usw.) vorliegen? Da finde ich die Kritik (wie jetzt mal wieder von unserer Lieblingsinitiative) etwas zu pauschal. Steigen denn die Ausgaben für Planungskapazitäten, damit man dann 2024/2025 loslegen kann?

Die Meldung zum (FDP) Verkehrsetat war leider zu erwarten. All die großen Worte darüber, dass jetzt endlich mal mehr für die Schiene ausgegeben wird als für die Straße waren bloß billige Lippenbekenntnisse. Es sollten, mit Ausnahme von Sanierungen, sämtliche (Auto)-Straßenausbau und Neubauprojekte gestoppt werden. Die Kapazitäten sollten dann schnellstmöglich in den Fahrrad- und Schienenverkehr fließen. Ohne Wenn und ohne Aber. Ich glaube manchmal, viele verantwortliche Politiker:innen verstehen den Kern der aktuellen Krisen nicht im Geringsten und fahren nur irgendwelche Standards ab, als würde sich in der Welt nichts Dramatisches abspielen.

Hmm, dass am Bahnetat zuerst gespart wird, ist jetzt nicht so ganz überraschend, wenn man den Ministerposten an die FDP gibt. Und was mit der Viergleisigkeit nach der Wahl passiert, darf man auch mit Spannung erwarten… Hoffen wir mal das beste.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert