Suche
Close this search box.
Suche
Close this search box.

Senat prüft eigenen Fahrzeugpool, falls Ausschreibung scheitert

Hamburg will möglicherweise eine eigene S-Bahn-Betreibergesellschaft gründen und einen Fahrzeugpool aufbauen. Damit soll es Eisenbahnunternehmen leichter gemacht werden, die Hamburger S-Bahn zu übernehmen - falls die laufende Ausschreibung scheitert.
Christian Hinkelmann
S-Bahnen am Bahnhof Hamburg-Altona
S-Bahnen am Bahnhof Hamburg-Altona

Der Hamburger Senat will offenbar selbst ins S-Bahn-Geschäft einsteigen, falls die laufende Ausschreibung des S-Bahn-Betriebs scheitert. Das geht aus einer Senatsmitteilung an die Hamburgische Bürgerschaft hervor (Drucksache 20/3305).

Demnach bereitet die Hansestadt zurzeit die Gründung einer eigenen Betreibergesellschaft für S-Bahn-Fahrzeuge vor, die einen städtischen Fahrzeugpool aufbauen soll. Das bedeutet: Die Stadt Hamburg würde über dieses Unternehmen eigene S-Bahn-Fahrzeuge kaufen und an künftige Betreiber der S-Bahn vermieten. Damit soll es Eisenbahnunternehmen leichter gemacht werden, die Hamburger S-Bahn zu übernehmen. Sie müssten also nur noch die Verkehrsleistung ausführen – mit Fahrzeugen, die von der Stadt gestellt werden.

Bislang wird in der laufenden S-Bahn-Ausschreibung gefordert, dass Bewerber mit eigenen Fahrzeugen antreten. Da auf dem Hamburger S-Bahn-Netz aber nur Spezialfahrzeuge mit weltweit einmaligen Vorgaben fahren können und nur die S-Bahn Hamburg im Besitz solcher Züge ist, müssten alle anderen künftigen Betreiber bis zu 130 solcher Züge neu bauen lassen – für eine garantierte Betriebszeit von gerade einmal 15 Jahren (der ausgeschriebene S-Bahn-Verkehrsvertrag soll von 2018 bis 2033 laufen). Dieses hohe finanzielle Risiko könnte viele Interessenten an der Hamburger S-Bahn abschrecken und den laufenden Ausschreibungs-Wettbewerb letztendlich scheitern lassen.

Sollte es tatsächlich dazu kommen, könnte laut Senat in drei Jahren ein zweiter Durchgang – mit Fahrzeugpool – gestartet werden. Die „erforderlichen vorbereitenden Maßnahmen“ zum Aufbau des Pools würden „derzeit vorsorglich eingeleitet“, heißt es in dem Senatspapier. Möglich wäre demnach aber auch eine einfache Wiederhol…

Hat Sie der Artikel weitergebracht?

Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

Auch interessant

Altes Straßenbahngleis direkt am Hamburger Rathaus - gefunden von NAHVERKEHR HAMBURG-Abonnent Daniel Jasiulek auf einer Baustelle. Das Gleis erzählt eine spannende Geschichte.

Die Geschichte hinter Hamburgs On-Demand-Straßenbahn am Rathaus

NAHVERKEHR HAMBURG-Leser entdeckt am Hamburger Rathaus alte Straßenbahnschienen. Sie gehören zu einer längst vergessenen Strecke, die viele Jahre lang eine Art On-Demand-Trasse und Notfallretter war. Am Ende musste sie trotzdem weg. Aus einem profanen Grund.

S4-Sonderfahrt in Ahrensburg

Bekommt die S4 in Ahrensburg einen besseren Umstieg zur U-Bahn?

Bahn reagiert auf Kritik an der geplanten S-Bahnlinie S4 zwischen Hamburg und Bad Oldesloe. Neben Verbesserungen in Bargteheide könnte auch der Umstieg zur U-Bahn in Ahrensburg optimiert werden. Außerdem bringt der NAH.SH-Verbund plötzlich eine ganz neue Regionalbahnlinie ins Spiel.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert