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Aufregung über Kieler Bahnpläne – Grüne im Norden rudern zurück

Die geplante S-Bahn-Linie S4 von Hamburg nach Bad Oldesloe soll offenbar doch nicht zugunsten einer Stadt-Regional-Bahn in Kiel ausgebremst werden. Das versichern Politiker in Hamburg und Holstein. Auch der Grünen-Verkehrsexperte Tietze, der den Stein ins Rollen brachte, rudert zurück.
Christian Hinkelmann
S4-Sonderfahrt im Hamburger Hauptbahnhof
Sonderfahrt auf geplanter Linie S4 im Herbst 2011 im Hamburger Hauptbahnhof

Sturm im Sommerloch: Die Ankündigung des schleswig-holsteinischen Grünen-Verkehrsexperten Andreas Tietze, dass der Bau einer Stadt-Regional-Bahn in Kiel bei der neuen Landesregierung eine höhere Priorität genieße als die geplante S-Bahn zwischen Hamburg und Bad Oldesloe, hat in Hamburg und Holstein teils heftige Reaktionen ausgelöst.

Der Vorsitzende des Hamburger Verkehrsausschusses und Sprecher der S4-Initiative, Ole Thorben Buschhüter (SPD), zu NahverkehrHAMBURG: „Für Hamburg hat die S4 nach wie vor höchste Priorität. Das Projekt politisch auszubremsen, wäre der verkehrspolitische Sündenfall. Dazu wird es nicht kommen.“ Laut Buschhüter geht die Bedeutung der S4 weit über ein regionales Nahverkehrsprojekt hinaus, da durch diese neue S-Bahn-Linie rund 100 Regionalzüge pro Tag im Hamburger Hauptbahnhof wegfallen könnten, wovon wiederum der Güter- und Personenfernverkehr zwischen Hamburg und Lübeck profitieren würde. Buschhüter: “ Dies wird auch die neue Kieler Landesregierung erkennen, wenn sie sich erst einmal richtig eingearbeitet hat.“

Hamburgs Verkehrs-Staatsrat Andreas Rieckhof bleibt gelassen: „Wir sehen das entspannt! Der Bau der S4 bietet große Vorteile für Hamburg und für Schleswig-Holstein da er den Kapazitätsengpass auf der Strecke Lübeck-Hamburg beseitigt. Damit können noch mehr Pendler aus dem Umland und aus Lübeck vom Auto auf die Bahn umsteigen. Deswegen wird der Bau der S4 einen hohen Nutzen-Kosten-Faktor haben.“ Rieckhof sieht auch keine Gründe, den Umbau AKN-Strecke nach Kaltenkirchen zur S-Bahn-Linie S21 der geplanten S4 vorzuziehen: „Die Elektrifizierung der AKN ist zwar an sich wünschenswert, beseitigt aber keine Kapazitätsengpässe, da es sie auf dieser Strecke nicht gibt. Der Nutzen-Kosten-Faktor einer AKN-Elektrifizierung wird deutlich niedriger sein als bei der S4. Deswegen hat für uns ganz klar der Bau der S4 Priorität.“

Der verkehrspolitische Sprecher der Grünen in Hamburg, Till Steffen, sieht seit dem Regierungswechsel in Schleswig-Holstein keine schwindenden sondern steigende Realisierungschan…

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Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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