Die Einführung von neuartigen Doppelstock-Elektrotriebzügen, die ohne herkömmliche Lokomotiven auskommen, sollten den Nahverkehr auf den Bahnstrecken von Hamburg nach Kiel und Flensburg ab Dezember 2014 revolutionieren: Kürzere Fahrzeiten und kein lästiges Umsteigen mehr in Neumünster, weil sich die Züge dort einfach teilen lassen und die beiden Zugteile dann jeweils nach Kiel und Flensburg weiterfahren.
Doch das Projekt entwickelte sich zu einem Dauer-Ärgernis: Der Fahrzeughersteller Bombardier konnte die Züge damals nicht rechtzeitig liefern und vertröstete die Deutsche Bahn immer wieder. Am Ende wurden daraus mehr als drei Jahre! Inzwischen sind zwar 14 von insgesamt 16 bestellten Zügen ausgeliefert, doch die machen nun im gerade angelaufenen Betrieb Probleme. Am vergangenen Dienstag waren laut Bahn nur sieben Züge einsatzfähig (siehe hier) – der Rest stand in der Werkstatt.
Neue Züge stehen teilweise defekt in der Werkstatt
Mindestens neun Züge seien nötig, um den laufenden Betrieb aufrecht zu erhalten, so die Bahn.
Gestern ist Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Bernd Buchholz (FDP) offenbar der Geduldsfaden gerissen: „Der Minister ist sauer“, sagte er laut Medienberichten in Kiel und drohte mit Konsequenzen, wenn sich die Deutsche Bahn weiter nicht an die mit dem Land geschlossenen Vereinbarungen halte. Dabei bezog er auch die seit Monaten andauernden Probleme auf der Bahnstrecke zwischen Hamburg und Westerland (Sylt) mit ein (siehe hier).
„Die Kunden sind die Dummen“
„Die Kunden sind die Dummen. Man wird sauer, wenn hier permanent nichts klappt, sondern man den Eindruck bekommt, dass die Beteiligten nicht genug dafür tun, dass tatsächlich nach vorne gearbeitet wird“, so Buchholz laut …
2 Antworten auf „Bahn-Pannen mit neuen Zügen in SH: Verkehrsminister ist sauer“
Immerhin scheint sich mal ein Verkehrsminister selber mit dem Thema zu befassen. Wenn Herrn Buchholz‘ Vorgänger Meyer auch schon mal der Geduldsfaden gerissen wäre, wäre das auch nicht so verkehrt gewesen…
Also dass die Puenktlichkeit von neuen Zuegen kurz nach der Inbetriebnahme erstmal sink ist ganz normal. Es treten dann halt die ganzen Problem auf die nicht im Probebetrieb gefunden wurden – auf Teststrecken ein paar Runden zu drehen ist schon was anderes als mit Fahrgaesten auf sehr vollen Strecken zu fahren.
Nach dem Abfall bleibt die Punktlichkeit erst mal schlecht, zwar werden Probleme geloest aber es treten auch neue auf. Nach einem halben bis ganzen Jahr sind die Zuege dann eingefahren, Probleme werden geloest ohne das neue auftreten, und die Puenktlichkeit steigt.