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Neuer Koalitionsvertrag in Hamburg schließt Stadtbahn nicht aus

Genau 100 Tage nach der Bürgerschaftswahl haben SPD und Grüne in Hamburg gestern den Koalitionsvertrag für ihre rot-grüne Neuauflage präsentiert. Darin wird auch eine Stadtbahn angedeutet.
Christian Hinkelmann

Es ist geschafft! SPD und Grüne in Hamburg haben ihren ersten gemeinsamen Koalitionsvertrag nach Ausbruch der Corona-Pandemie vorgelegt. Beide Parteien müssen dem Papier am kommenden Wochenende noch zustimmen.

Schon auf den ersten Seiten des Papiers wird deutlich, welch starken Einfluss die Corona-Krise auf die künftige Politik in der Hansestadt haben wird. Da wird ein massiver Einbruch von Wirtschaft und Steuereinnahmen beschreiben, dem SPD und Grüne mit „starken Konjunkturmaßnahmen“, unter anderem auch im Bereich der „Mobilitätswende“, trotzen wollen.

Gleichzeitig heißt es in dem Vertrag aber auch, dass der Abbau der krisenbedingten Neuverschuldung dazu führen könne, dass „bereits geplante, aber nachrangige Vorhaben aufgegeben oder erst zu einem späteren Zeitpunkt umgesetzt werden.“ Weiter heißt es: „Alle Ziele und Maßnahmen dieses Koalitionsvertrages stehen daher unter dem strikten Vorbehalt der Finanzierbarkeit“.

Schnellbahnbau unter strengem Finanzierungsvorbehalt

Übertragen auf den Öffentlichen Nahverkehr in Hamburg heißt das: SPD und Grüne bekennen sich zwar laut Koalitionsvertrag weiter zu allen bisher geplanten neuen U- und S-Bahnstrecken (U4-Verlängerung, U5 zwischen Bramfeld und Stellingen, S4 nach Bad Oldesloe, S32 nach Osdorf und S21 nach Kaltenkirchen), aber stellen diese Projekte unter einen strengen Finanzierungsvorbehalt. Immerhin: Die Angebotsverdichtung im HVV und der Ausbau des Fahrradverkehrs sollen bei den anstehenden Haushaltsverhandlungen als Schwerpunkte behandelt werden.

Insgesamt wollen SPD und Grüne die Verkeh…

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Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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10 Antworten auf „Neuer Koalitionsvertrag in Hamburg schließt Stadtbahn nicht aus“

Keine Anmerkung zu Situation und möglichen Verbesserungen auf der RB81 im Koalitionsvertrag. Diese „S-Bahn-Ersatzlinie“ interessiert den künftigen Senat vermutlich genauso wenig wie den HVV.

Übrigens, lieber HVV, der Stau, den Du gerade vor Deinen Fenstern im Steindamm siehst, das sind hauptsächlich Wandsbeker, die keine gute ÖPNV-Anbindung haben.

Das könnte auch mit Trolleybussen (Oberleitungsbussen) verwirklicht werden. „Dort, wo die Kapazität der Metro- und Expressbuslinien auch nach Umsetzung des Hamburg-Takts nicht mehr ausreicht, soll geprüft werden, welches Verkehrsmittel stattdessen zum Einsatz kommen kann“

Trolleybusstrecken hätten den Vorteil, dass dort alle Linien mit Strom fahren würden und die Batterien der (Hybrid-) Busse auch für Streckenabschnitte ohne Oberleitung aufgeladen werden können.

Obusse sind realistisch, da Busse mit 30 und mehr Metern inzwischen weit entwickelt sind. Ist dann nur ein Frage des Antriebsstrangs, wenn es den noch nicht mit Wasserstoff gibt. Der Hersteller weist selbst darauf hin, dass der Bau einer Straßenbahnstrecke zehn bis 15 Jahre dauert und sein Bus viel schneller Abhilfe schaffen kann. Thema durch.

Für Busse sind regulär 18,75 m Länge erlaubt, in Ausnahmefällen sind es die 25,25 m, welche der XXL-Doppelgelenkbus hatte. Bei einer Straßenbahn oder Stadtbahn fängt es bei 25 m Länge erst an, erlaubt sind 75 m. München kauft vermehrt Straßenbahnen mit 44 m Länge ein. Ähnlich Berlin – beides Städte wie Hamburg mit U-Bahn. Trotzdem wird das Straßenbahnnetz ausgebaut, denn das sind die richtigen Verkehrsmittel, wenn diese Kapazität benötigt wird. Und NICHT so ein XXXL-Bus. Egal mit welchem Antrieb – es bleibt ein Rumpelbus!

Meinen Sie mit den weiterentwickelten Bussen das System Translohr, wie es auf der Pariser Linie T5 verkehrt? Das ist ein Bus, der mit einer mittleren Führungsschiene geführt wird. Wäre immerhin besser, bleibt aber trotzdem ein Rumpelbus, der auf Straßen fährt, wo es Unebenheiten geben kann. Mehr Fahrgäste kann man nur mit einem schienengebundenen System gewinnen, das ruhig läuft. Kommen Sie mal nach Stuttgart und testen Sie eine moderne Stadtbahn. Läuft – mit Ausnahme von Weichenüberfahrten – völlig erschütterungsfrei!

Wenn etwas nicht ausgeschlossen wird ist das nun also eine Andeutung, dass es kommt? Es wird auch nicht der Bau eines S.H.I.E.L.D. Hauptquartiers ausgeschlossen, heißt das also, dass bald Captain America in Hamburg wohnt? Nach dem wirklich schlechten Interview mit dem „Expterten“ dessen zentrale Vermutung, abseits der vielen „könnte“ und „eventuell“, dass MOIA nicht zurück kehren werde auch komplett falsch lag, ist das ein weiterer Eher dürftiger Artikel. Zur mangelhaften Qualität gesellt sich nun aber auch leider eine dürftige Quantität. Das ging schon deutlich besser. Wäre schön, wenn man zu dieser alten Form zurück findet. Ich bin zur Zeit froh kein kostenpflichtiges Abo zu haben.

Hört nicht auf ihn! Hätte er den Artikel aufmerksam gelesen, wäre ihm aufgefallen, dass im Koalitionsvertrag zwei konkrete Stadtbahn-Vorhaben Einzug erhalten haben, ohne, dass sie so benannt werden. Man muss nur einmal das Grünen-Wahlprogramm und die Empfehlung der NAH.SH daneben legen. Steht zwar auch oben im Text, hat er aber wohl nicht kapiert.

Damit disqualifiziert sich unser Kommentator hier als unaufmerksamen Leser, der mit seiner Gratis-Mentalität absurde Kritik absondert.

Und was das Moia-Interview angeht (Ich habe es auch gelesen): Nur zum Verständnis: Du bezeichnest ein Interview als schlechte Arbeit, nur weil der Befragte Antworten gibt, die dir nicht in den Kram passen, bzw. die (noch!) nicht eingetreten sind? Da kann man nur den Kopf schütteln. Du weißt übrigens schon, dass es Moia wirtschaftlich im Moment außerordentlich schlecht geht?

Liebes Team, macht bitte weiter so! Lasst euch von solch merkwürdigen Zeitgenossen nicht eure wertvolle Arbeit nicht madig machen.

Ein kopfschüttelnder Abonnent!

Wenn etwas heute „nicht ausgeschlossen“ wird, was nicht passierte, als es noch fest beschlossen war, bedeutet das jetzt nur noch eine Beerdigung dritter Klasse. Ach Grüne, was habt Ihr Euch verzwergt.

Na dann hoffen wir mal, dass der Schnellbahnausbau nicht, wie in den 70ern, wegen Geldmangelns unter die Räder kommt. Hamburg ist damit sowieso schon Jahrzehnte im Verzug. Und man muss hoffen, dass die Koalition sich nicht wieder im endlosen Hickhack um das wie, was, wo verliert…

Also alle bitte Abstand halten und nicht in den Urlaub fahren, denn eine Zweite Welle wäre auch das endgültige (finanzielle) Ende der Verkehrswende. Obwohl: die Verkehrswende kommt auch nicht, wenn die USA im Bürgerkrieg versinken oder Italien und Spanien und Frankreich nur ein klein wenig gerettet werden müssen. All dies kann man ja neuerdings nicht mehr ausschließen.

Für mich ist das jedenfalls ein Koalitionsvertrag aus vergangenen Schönwetter-Zeiten und bis auf den Finanzierungsvorbehalt wenig realistisch.

Das Geschwurbel um Verkehrsmittel mit höherer Kapazität würde übrigens auch die Deutung zulassen, dass dass die Chinesen für uns eine U6, U7 und U8 in Rekordzeit bauen, wenn Hamburg zu einem zweiten Hongkong wird.

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