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Wochenrückblick: Fahrpreis-Explosion in SH und kostenlose HVV-Tageskarten für Beschäftigte

Außerdem: Zahl der Verkehrstoten in Hamburg nimmt zu, Bahn baut Betriebsbahnhöfe im Hamburger Westen kräftig aus, Deutschlandtakt verschiebt sich auf 2070 und Erixx-Bahnstrecke bleibt einen weiteren Monat ohne Zugverkehr. Das war diese Woche im Hamburger Mobilitätssektor wichtig.
Christian Hinkelmann

Jeden Freitag fassen wir Ihnen hier alle wichtigen Mobilitäts-News der Woche für Hamburg zusammen – kurz, knapp und kompetent. Außerdem finden Sie hier die wichtigsten neuen Baustellen und Fahrplaneinschränkungen für die kommenden Tage im HVV.

Schleswig-Holstein: Preisexplosion im Nahverkehr

Bus- und Bahnfahren in Schleswig-Holstein war schon immer ein ziemlich teures Vergnügen und wird in wenigen Wochen noch mehr zum Luxus. Am 1. April (kein Aprilscherz!) will das Land nämlich die Fahrpreise für die Öffis so drastisch anheben wie noch nie: Um fast 7,9 Prozent. Es ist die zweite Preiserhöhung innerhalb von nur acht Monaten! Eine Einzelfahrt von Hamburg nach Kiel verteuert sich um knapp 2 Euro, wer von Hamburg nach Lübeck will, muss künftig pro Strecke 1,20 Euro mehr zahlen. Mehr Preisbeispiele gibt es hier. Die zuständige NSH Nahverkehr Schleswig-Holstein GmbH begründete den drastischen Schritt mit den extrem gestiegenen Energiepreisen und Personalkosten und verweist darauf, dass ab Mai mit dem Start des Deutschlandtickets der Nahverkehr eh für viele Menschen günstiger wird. Ein schwacher Trost – und kein gutes Signal für die Verkehrswende.

Kosten…

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Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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Weil die Schienenersatzverkehrsflotten von Hochbahn und VHH nicht ausreichen, kommen in Hamburg oft Subunternehmer zum Einsatz - wie das tschechische Unternehmen Umbrella.

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14 Antworten auf „Wochenrückblick: Fahrpreis-Explosion in SH und kostenlose HVV-Tageskarten für Beschäftigte“

Irgendwie ergänzt sich immer wieder die hartleibige Verkehrspolitik mit überteuerten Preisen in Schleswig-Holstein und Hamburg mit dem Niederhalten des ÖPNV, vor allem des SPNV, in Mecklenburg-Vorpommern.
Dazu ganz aktuell bei Lok Report online:
https://www.lok-report.de/news/deutschland/aus-den-laendern/item/39441-mecklenburg-vorpommern-angebots-erweiterungen-im-fahrplanentwurf-2024.html
Neben der schon angekündigten Streckensperrung Richtung Berlin im zweiten Halbjahr 2025 kommt nun nochmal eine weitere im zweiten Halbjahr 2024 hinzu. Warum können diese Bauarbeiten nicht auch in die Sperrung 2025 gelegt werden? Es geht also lustig weiter wie in den letzten 10 Jahren! Mal sehen, ob man wieder so „gnädig“ ist, und wenigstens das MV-Ticket in diesen Zeiten über Lübeck nach HH gültig macht. Wenn ja, wird das natürlich wieder nur im „Kleingedruckten“ stehen, damit es möglichst wenige mitbekommen. Die Gefahr des Anschlussverlustes besteht sowieso verstärkt bei maximal 5 notwendigen Umstiegen (Bad Oldesloe, Lübeck Hbf, Bad Kleinen, Bützow, Rostock Hbf). Von der Unattraktivität und der Fahrzeitverlängerung ganz zu schweigen.
Über die in der Regel freien A20 braucht man von HH bis zur Abfahrt Tribsees 2 Stunden…

Hallo,

Das Bus und Bahn fahren in Schleswig-Holstein teurer wird stimmt ja so überhaupt nicht! Es wird im Gebiet es SH-Tarifs teuer. Da zählt ja nur die Hälfte des Landes Schleswig-Holstein zu.

Preisänderungen:
Es ist sehr vorhersehbar gewesen, dass die Tarife sich stärker verteuern werden. Denn je höher der Differenzbetrag zwischem dem Deutschlandticket und der Monats-/Abokarte ist, desto mehr Zuschüsse wird es vom Bund geben. Das bedeutet im Umkehrschluss auch, dass das Deutschlandticket nach dem Einführungspreis stärker im Preis steigen wird. Sollte die normale Inflation zu Grunde gelegt werden, dann wird sich der Preis um 7-10% sich wohl ändern.

Klimaticket S:
Im HVV werden Karten wie beispielsweise die hvv Fahrkarte für Hotelgäste als Tageskarte zum Bartarif zugeordnet. Da sowohl das Klimaticket S als auch die hvv Fahrkarte für Hotelgäste als Tageskarte einzuordnen sind, müssten beide Karten zum Bartarif angehören und dementsprechend in den Ringen A-F gültig sein. Aber das Klimaticket S gilt laut Beschreibung im gesamten HVV, also Ringe A-H. Aber in den Ringen G bis H dürfen keine HVV-Bartarifkarten ausgegeben werden. Das ist für mich ein klarer Widerspruch zum HVV-Tarifplan.
Das könnte in Zukunft auch viel Verwirrung beim normalen Kauf von Tageskarten verursachen. Im schlimmsten Fall fahren diese Leute „schwarz“ nach Cuxhaven/Uelzen etc., ohne dies zu wissen.

Zum Deutschlandtakt, die Idee dass ein ganz bestimmtes Zielnetz in 7, 17 oder 70 Jahren gefahren wird ist doch nun wirklich totaler Blödsinn.

Es ist ja schön dass man mal ein Zielnetz definiert hat dass die Kapazität so ungefähr verdoppelt. Aber ist sollte doch nun jedem klar sein dass einige Aspekte davon schneller als andere gemacht werden – und vor allem dass auch Linien eingeführt werden bzw. Projekte gebaut werden die da nicht drin stehen werden andere die da drin stehen nie gebaut werden würden! Die Nachfrage ist nun mal dynamisch, und jeder der behauptet er könnte mit so einer Genauigkeit wie im Deutschlandtakt vorgegen den Bedarf in 7/17/70 Jahren voraussagen der weiß nicht wovon er redet!

„Der Deutsche Städtetag befürchtet, dass nicht alle Verkehrsverbünde in der Republik das geplante 49-Euro-Ticket anerkennen könnten“

Hmm, die Länder haben sich aber doch sicher in der Einigung mit dem Bund klar dazu verpflichtet das 49-Euro-Ticket auch umzusetzen. Ich glaube nicht dass irgendeine Landesregierung da so blind ist (und ja nur ihre eigene Inkompetenz demonstriert) dass sie da nicht sorgt dass das am 1. Mai auch funktioniert!

Jetzt wird klar, dass in den Verkehrsverbünden und bei den Aufgabenträgern des SPNV genügend Bremser sitzen, die, um ihre eigenen Bürojobs und Pfründe zu retten das 49-Euro-Ticket mehr oder minder geschickt hintertreiben. Angekündigte Fahrpreiserhöhungen wie in Schleswig-Holstein (mit grüner Regierungsbeteiligung!!!) tun ihren Teil dazu bei, den ÖPNV zu schwächen. Wenn man sich von vornherein auf ein Ticketkonzept 1 Euro Tag/365 Euro/Jahr geeinigt hätte, dann gäbe es die ganze unsägliche Diskussion nicht und die Fahrgäste hätten schon ab September 2022 von der Entlastung profitieren können!
Es sorgt für Klarheit, wer wo steht, wenn das FDP-Autoministerium jetzt die Einführung des Deutschlandtaktes auf 2070 verschiebt. Erstaunlich ist nur, dass die Porschefahrer Partei die Katze shcon so früh aus dem Sack lässt. Aber jeder der 1+1 zusammenzählen kann, konnte sich ausrechnen, dass wenn Großprojekte wie der Verbindungsbahnentlastungstunnel und eine Neubaustrecke von Hamburg nach Hannover zur Voraussetzung für die Einführung des Deutschlandtakts gemacht werden, dieser nicht bis 2030 eingeführt werden kann. Leider haben sich Verbände wie der VCD und Pro Bahn Niedersachsen vor den Karren des BMDV spannen lassen, als die statt den raschen Ausbau gemäß Konzept Alpha-E zu unterstützen, jetzt auf eine Neubausrecke HH-Hannover setzen. Die Ehrlichkeit der Bürokraten in den Ministerien und Verbünden ist zu begrüßen, dass sie wenigsten jetzt offiziell zugeben, dass sie keine Verkehrswende, sondern Beton in die Landschaft gießen und den ÖPNV weiter strangulieren wollen. Dem Klima wird damit ein Bärendienst erwiesen.

Unabhängig davon, dass Alpha-E nicht annähernd so leistungsfähig ist, wie eine NBS, würden die Bauzeiten nicht so stark abweichend. Mehr noch, Alpha-E kann man nur mit langen Sperrzeiten auf der Altstrecke realisieren. (Irgendwie war mir schon klar, auf welche Seite sie sich bei dem Thema schlagen würden…)

Alpha-E ist betrieblich eine Unmoeglichkeit und wuerde den Deutschland Take unmoeglich machen. Das Ganze ist eine Schnappsidee irgendwelchen nimbys. Dieser Bloedsinn kann nur funktionieren, wenn statt dem ICE eine Stadtbahn. mit max. 80km/h fahren laesst. Hier ein video dazu: https://youtu.be/jcjdCRtnh4A

Über hintertreiben des 49-Euro-Ticket so quatschen unter einem Artikel in dem schön beschrieben wird wie innovativ der HVV das Deutschlandticket bereits zwei Monate vor dem Start weiterentwickelt hat auch schon was…

Deutschland-Takt: Endlich merkt jemand, wie total absurd ein Konzept ist, das erst 2070 fertig sein wird, obwohl für die Rettung des Klimas nur noch bis 2030 Zeit bleibt. Das haben namhafte Experten aber schon seit Jahren gesagt (hat nur das ZDF mal wieder verschlafen)! Stattdessen haben Merkel-Koalition und Ampel mit dem Schlagwort Deutschland-Takt die Klimabewegung ruhiggestellt.
Es geht nicht schneller, weil man für den D-Takt erst zig Neubaustrecken und gigantische Tunnelbauwerke in den Städten bauen muss (in HH den Verbindungsbahnentlastungstunnel). Selbst wenn man die Umsetzung doppelt so schnell hinbekäme (also 2051), wäre das viel zu spät. (Aber wenn man eine einfachste Treppe am Hamburger Hauptbahnhof nur mit Jahren Verspätung auf die Kette kriegt, sollte man realistischerweise wohl eher mit 2080 rechnen.) Außerdem bringen diese Bauprojekte hunderttausende von Zugausfällen und Verspätungen, mit denen auch noch die treuesten Kunden aus den Zügen vergrault werden.
Man muss komplett blind sein, wenn man nicht sehen will, dass sich mit der Bahn das leider gut funktionierende System Auto bis 2030 definitiv nicht mehr ablösen lässt!
Weniger Auto heisst, dass jeder weniger konsumiert und viel weniger mobil ist. Das aber traut sich bisher niemand zu sagen. Dabei haben wir keine Zeit zu verlieren, denn auch dafür muss das Land umgebaut werden.

Um ehrlich zu sein war die Verknüpfung mit dem Jahr 2030 für den Deutschlandtakt eher ein PR-Stunt von Andi Scheuer. Bei den da im Konzept notwendigen Infrastrukturmaßnahmen war das völlig utopisch. (auch unabhängig davon, dass Infrastrukturmaßnahmen zu lange dauern.)

Aber Herr Jung wird das Thema bestimmt in seiner gewohnt polemischen Art noch aufgreifen…

Vorab: auch ich halte Herrn Jungs Kommentare für fachfremd und polemisch. Trotzdem: Komisch nur, dass sich die Leute am Ende mehr über Herrn Jung aufregen als über die verfehlte Verkehrspolitik in Deutschland und Hamburg. Das Problem ist nicht Herr Jung und seine unsachliche Kritik. Das Problem ist, dass nahezu niemand in Entscheidungsposition in Deutschland ernsthaft an einer Verkehrswende interessiert ist.
Im Grundsatz ist es doch nunmal so, dass nahezu alles, was hier passiert, völlig absurde Symbolpolitik mit einem unfassbar schlechten Kosten-Nutzen-Verhältnis ist, um so zu tun, als wäre man aktiv an der Verkehrswende. Man mag sich an Herrn Jungs Kommentaren stören, des Pudels Kern liegt woanders.

Nur zur Klarstellung: Mich regt die langsame Verkehrspolitik deutlich mehr auf als Herr Jung. Vielleicht zeige ich das hier zu selten. 🙂

Sie haben natuerlich recht. Allerdings ist Herr Jung mit der Hamburger Presse gut vernetzt und daher erreichen zuviele seiner Aussagen eine Publizitaet, die sie nicht verdienen (und vieles Richtige, was Herr Jung zweifelos auch sagt, geht Dave
i unter).

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