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Wochenrückblick: Reihenweise Bahnausfälle und weniger Regionalzüge über die Elbe ab Dezember

Bahn kämpft mit Personalmangel, ab dem Fahrplanwechsel fahren weniger Züge zwischen Harburg und Hauptbahnhof, neuer Radweg auf der Reeperbahn ist schon fast fertig, Kiel baut eine Straßenbahn und in Itzehoe ist der HVV nach fast einem Jahr noch nicht so richtig angekommen. Das war diese Woche in Hamburg und Umland im Mobilitätssektor wichtig.
Christian Hinkelmann
Menschen warten am Hamburger Hauptbahnhof auf eine S-Bahn.
Menschen warten am Hamburger Hauptbahnhof auf eine S-Bahn.
Foto: Christian Hinkelmann

Jeden Freitag fassen wir Ihnen hier alle wichtigen Mobilitäts-News der Woche für Hamburg zusammen – kurz, knapp und kompetent. Außerdem finden Sie hier die wichtigsten Baustellen und Fahrplaneinschränkungen für die kommenden Tage im HVV, damit Sie Ihre nächsten Fahrten besser vorplanen können.

Bahn in Personalnot: Deswegen fällt so viel aus

Bahnfahrgäste im HVV waren in dieser Woche schwer genervt, denn es verging kaum ein Tag ohne etliche Ausfälle, Verspätungen und Störungen. Bei der AKN fielen am Donnerstag zig Züge aus, die Deutsche Bahn meldete bei Twitter (hier und hier) allein gestern rund 100 Ausfälle nur in Hamburg und Schleswig-Holstein. Bei Hochbahn und Metronom fahren schon seit Wochen weniger Züge und Busse, weil der Krankenstand beim Personal derzeit so hoch sei. Doch das ist offenbar nicht der einzige Grund, wie der NDR recherchiert hat. Vielmehr sei bei der Deutschen Bahn schon seit Jahren „mangelnde Personalplanung“ und Überbelastung die wahre Ursache, meint ein Lokführer, der inzwischen mehr als 600 Überstunden angesammelt hat. Einblicke in seinen Arbeitsalltag gibt er hier. Übrigens: bei der AKN fallen auch heute wieder viele Züge aus. Mehr hier. Alle wichtigen HVV-Störungsmeldungen bekommen Sie übrigens jederzeit in Echtzeit in unserem Liveticker.

Weniger Regionalzüge zwischen Harburg und Hauptbahnhof

Und noch eine schlechte Nachricht für Bahnfahrgäste, die aber nichts mit der aktuellen Krankheitswelle zu tun hat: Die Regionalexpresslinie R5 zwischen Hamburg Hauptbahnhof und Cuxhaven wird ab dem Fahrplanwechsel am 11. Dezember verkürzt. Mindestes ein Jahr lang startet und endet sie in Harburg und fährt (bis auf ganz wenige Ausnahmen) nicht mehr bis zum Hauptbahnhof durch – und zwar, weil bis Ende 2024 die Bahnbrücke über den Hamburger Zollkanal erneuert wird. Als Alternative rät das DB-Unternehmen „Start Unterelbe“ allen betroffenen Fahrgästen, zwischen Harburg und Hauptbahnhof auf die S-Bahn umzusteigen, was eine gewisse Tragigkomik in sich birgt, denn diese Strecke ist im Berufsverkehr schon jetzt oft hoffnungslos überfüllt.

Vorplanung für Süderelbbrücken ist fertig

Die Langfrist-Verkürzung des RE5 dürfte übrigens schon einmal einen kleinen Vorgeschmack auf das geben, was in den kommenden Jahren noch…

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Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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6 Antworten auf „Wochenrückblick: Reihenweise Bahnausfälle und weniger Regionalzüge über die Elbe ab Dezember“

8 Jahre Bauzeit !!! Auf einer eh schon überlasteten Sbahn Linie!

Dadurch wird alles südlich der Elbe wirklich komplett angeschnitten.
Die Sommer Bauarbeiten sind immer eine Qual und das ganze Mindestens 8 Jahre !! Es muss endlich Chefsache werden. Ständig wird die Überlastung des Hbf und der S3 gesprochen jedoch nichts unternommen um langfristig eine Entlastung zuschaffen. Einfach sprachlos

Also es stimmt dass in Großbritannien Planungen von Eisenbahnstrecken sowohl unter der Regie der normalen Planungsgesetzgebung (Transport & Works Act) als auch durch Sondergesetze (wie z.B. den Crossrail Act 2008) gemacht werden kann. Und für größere Projekte wie Neubaustrecken gibt es eigentlich immer Sondergesetze. Aber die Idee dass das deshalb dort irgendwie schneller geht stimmt nicht. Die Gründe sind wohl anders in Deutschland (meiner Meinung nach hauptsächlich die Knauserigkeit des Finanzministeriums und dadurch resultierende endlose Umplanungen und reviews die tausende Pfund kosten nur um zu sehen ob man irgendwo noch 10 Pence sparen kann). Aber das Ergebnis ist dasselbe – endlose Verzögerungen und riesige Kosten…

es ist richtig, daß in UK Projekte auch sehr lange dauern, daß hängt aber nicht an den Planungen, sondern an der Finanzierung und vor allem, daß alles in Westminster entschieden wird. (es gibt keine Bundesländer). Crossrail war übrigens zum Schluß 6 Mrd über Budget. Wenn man den aktuellen Aussagen der Politiker in Berlin trauen darf, ist das Thema Geld eigentllch nicht das große Problem. Es sind wohl die grotesken Planungszeiten, die eben Folge einer völlig überdimensionierten Abstimmung mit allen auch nur vermeintlich Betroffenen sind. Wie gesagt: Diese Form der Bürgerbeteiligung und vor allem die Ausuferung hat nichts mit Demokratie zu tun. Die Entscheidung für Verkehrsprojekte kann man kritisieren so wie die Höhe der Einkommensteuer aber letztere zahle ich doch trotzdem. Hinzu kommt – und das ist Hamburg ja einer der Gründe für den Stop der letzten Stadtplanplanung gewesen – das die Kaste, aus der zu viele Politiker kommen, genau die ist, die Winterhude und Eppendorf wohnt; Deren Einflußmöglichkeiten sind daher wesentlich größer als in Steilshoop oder auch Mümmelmannsberg. (übrigens auch ein Thema warum die Grünen für mich nicht mehr wählbar sind bzw. schon vor dem Ukrainekonflikt nicht waren). Als Klientelpartei für umweltbewußte Besserverdienende schafft man auch die Verkehrswende nicht, denn diese ist nur über die soziale Frage bzw. über nachhaltige Verbesserungen in den Lebensbedingungen der materiell strukturell benachteiligten Gruppen zu erreichen. Ein „H4 ist doof“ reicht da nicht.

Man sollte der DB einfach die Planungsverantwortlichkeit wegnehmen:
Eine Planungszeit von 20 bis 30 Jahren und das vor allem deshalb, weil man von Anfang wußte, daß der Ausbau allein zwischen Hamburg und Hannover (Alpha E) eine betriebliche Katastrophe bedeuten würde und nur ein paar Nimbys zufriedenstellt.
So nebenbei: Zwischen Karlsruhe und Basel wird für den Ausbau eine Gesamtbauzeit von 50 Jahren vorgesehen.
Und die Politik, die schnarcht durch: Warum wird nicht wie in Frankreich dieser ganze Planungsirrsinn durch ein Gesetz ersetzt, gegen daß man dann gern Verfassungsklage erheben kann? Dort gibt es ein Planungsverfahren und dann geht es los. In UK ist das ähnlich. Aber in Deutschland müssen grundsätzlich bei Infrastrukturmaßnahmen die Ingenieure das große und allein maßgebende Wort führen und es muß alles bis zum Erbrechen geprüft und abgewogen werden. Merken diese Planungsfanatiker nicht, daß man es nie allen 100% recht machen kann und das dieses Ausmaß an Abwägung eben keine Gerechtigkeit schafft? Oh und wie soll das eigentlich mit dem „Deutschland Takt“ klappen, wenn eine der wichtigsten Strecken (HH-Hannover) erst 20 Jahre später fertig wird?
Diejenigen, die sich diesen Planungsirrsinn ausgedacht haben bzw. nicht beenden, kapieren gar nicht, welchen Schaden sie damit anrichten. Auch die Möglichkeit der Bürgerbeteiligung muß endlich beschränkt werden auf Anhörungen.
Eine Klagerecht darf es nur für unmittelbar Betroffene geben und zwar in so engen Rahmen wie es verfassungsrechtlich möglich ist. Auch muß es eine Lex Bahn geben, die es „Umweltschutzverbänden“ unmöglich macht, gegen neue Bahnstrecken zu klagen. Und das Kostenrisiko solcher Klagen muß sich am Wert des Bauprojektes orientieren. Dann wollen wir doch mal sehen, ob diese Nimby Organisationen ein Kostenrisiko von 10 bis 20 Millionen tragen wollen als Prozeßrisiko?! Als Ausgleich gibt es dann ausschließlich 7 Meter hohe Lärmschutzwälle gern auch im Abstand von 2 Metern zum Haus, wenn man nicht freiwillig umziehen will, basta!
im übrigen mit Enteignungen – entschädigungslos! – agieren.

Ich glaube, bei Hannover-Hamburg sollte man ausnahmsweise die Schuld für die lange Ausbauzeit nicht bei der DB suchen, sondern in der niedersächsischen Landesregierung. Das sind doch die die jahrelang die Augen verschlossen haben, dass das was im Dialogforum rausgekommen ist, nicht zum Bedarf passt und stur dran festhalten.

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