Wochenrückblick: U-Bahn-Streik und neue Hoffnung für Metronom

Außerdem: Verbände befürchten Ausgrenzung von Menschen im HVV, Bahn kündigt weitere Vollsperrungen auf Strecke nach Lübeck an, Bezirke bummeln bei Radwegen weiter, neue Software könnte Ersatzverkehre verbessern und alle sind irgendwie mit dem Verkehr in Hamburg unzufrieden. Hier sind die wichtigsten Nachrichten der Woche zu Mobilität in Hamburg und Umland.
Christian Hinkelmann
Ein Metronom-Zug am Bahnhof Hamburg-Harburg.
Ein Metronom-Zug am Bahnhof Hamburg-Harburg.

Jeden Freitag fassen wir Ihnen hier alle wichtigen Mobilitätsnews der Woche für die Region Hamburg zusammen – kurz und knapp.

ÖPNV-Streik: U-Bahn-Notbetrieb auf einer Linie

Die bundesweiten ÖPNV-Streiks der Gewerkschaft Verdi schlagen am Freitag auch in der Region Hamburg voll ein: Bei der Hochbahn sind zu Betriebsbeginn alle U-Bahnen und Busse in den Depots geblieben. Inzwischen gibt es einen Notbetrieb auf der U3 und auf einigen wenigen Buslinien. Beim Busbetrieb VHH fährt nichts. Ein NAHVERKEHR HAMBURG-Leser berichtet allerdings von fahrenden Bussen auf der VHH-Linie 15, die von einem Subunternehmen gefahren werden.

Im Hamburger Umland, in Schleswig-Holstein und Niedersachsen, werden folgende Busbetriebe bestreikt: KViP, Autokraft, VLP, RMVB, Dahmetal, ABG, ORD. Damit ist fast der gesamte Busverkehr im Hamburger Großraum lahmgelegt. Der On-Demand-Shuttledienst HVV hop, der von der VHH betrieben wird, ist ebenfalls vom Streik betroffen. In Henstedt-Ulzburg im Kreis Segeberg sowie in Ahrensburg und Brunsbek, Lütjensee und Trittau im Kreis Stormarn ist der Betrieb den ganzen Freitag lang eingestellt. In Hamburg-Harburg fahren die Shuttles dagegen. Mit welchen alternativen Verkehrsmitteln Sie in Hamburg trotzdem an Ihr Ziel kommen, lesen Sie hier. Dort erklären wir auch, warum die Streiks für die Verkehrswende langfristig gut sein könnten.
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Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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Heute kaum vorstellbar: Im Frühjahr 1976 wurde dieser Eisenbahnwaggon von einem Lastwagen auf einem schmalen Gleis über die Kreuzung Barnerstraße/Bahrenfelder Straße mitten in Ottensen (bei der FABRIK) gezogen. (Foto: Rainer Dodt)

Als Güterzüge von Lastwagen mitten durch Ottensen gezogen wurden

Wer mit offenen Augen durch Ottensen und Bahrenfeld läuft, hat sie vielleicht schon mal gesehen: die vielen alten Gleisreste in Straßen und Industriehöfen. Was viele nicht wissen: Auf ihnen rollte noch bis 1981 eine Art Güterstraßenbahn. So sah der Betrieb damals aus.

4 Antworten auf „Wochenrückblick: U-Bahn-Streik und neue Hoffnung für Metronom“

Die Hinterlandanbindung? Das ist doch ein Scherz?! Da gibt es doch einen Staatsvertrag zu mit Dänemark. Aber dann Elektrifiziert man halt die Baederbahn und alles ist gut.

Wollen wir doch mal radikal offen sein: Im Hinblick auf die Weltlage und die US-Wahl-Folgen muss man sich noch auf ganz andere Dinge einstellen.

Vielleicht würde es aber helfen, wenn die Dänen bei Trump Grönland in Zahlung geben… Wollte er ja mal haben.

Die Idee des VCD, das Metronom-Aus für durchbindung von Zügen zu nutzen. hat Vor- und Nachteile.

Pro: Umsteigefrei und ohne Bahnsteig-Blockierung von Niedersachsen nach Kiel und Co. ist für die Kunden attraktiver und könnte am Hbf. auch etwas „Luft“ bringen.

Aber: Wie NVH berichtete, sah das Gutachten zur Duchbindung auch das große Risiko der Übertragung von Störungen aus Niedersachen nach Holstein. Und die sind vorprogrammiert: Denn auf der Strecke Uelzen – Hamburg kommt 2029 die Vollsperrung und die Erneuerung der Elbbrücken werden auch sehr viele Zugausfälle und Störungen bringen. So würden dann doch viele Kieler Regionalbahnen am Hauptbahnhof steckenbleiben. Wenn diese langen Wendezeiten am Bahnsteig aber fahrplantechnisch bei einer Durchbindung trotzdem vorgehalten werden müssten, ist nichts gewonnen, sind aber Beeinträchtigungen für Holstein praktisch vorprogrammiert.

Wie so oft: Eigentlich könnte man es besser machen, aber die unerledigten Probleme verhindern noch für viele Jahre, dass man mehr als „Kosmetik“ machen kann.

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