Suche
Close this search box.
Suche
Close this search box.

Wochenrückblick: HVV will bei Verspätungen nicht mehr zahlen und U-Bahn-Fahrgäste brauchen bald starke Nerven

Außerdem: Der Run aufs Deutschlandticket ist groß, der Verkehrssenator guckt Schienen, die Sicherheitsleute am Hauptbahnhof machen gemeinsame Sache, die Bahnhöfe in SH fallen bei einem Fahrradtest durch und die Fahrgäste der S3 können sich über bessere Infos freuen. Das war diese Woche im Hamburger Mobilitätssektor wichtig.
Christian Hinkelmann
Display mit Anzeige der nächsten Abfahrten im U-Bahnhof Elbbrücken in Hamburg - im Hintergrund eine U-Bahn
Display mit Anzeige der nächsten Abfahrten im U-Bahnhof Elbbrücken in Hamburg - im Hintergrund eine U-Bahn
Foto: Christian Hinkelmann

Jeden Freitag fassen wir Ihnen hier alle wichtigen Mobilitäts-News der Woche für Hamburg zusammen – kurz, knapp und kompetent.

HVV schafft Pünktlichkeitsgarantie ab

Seit zwölf Jahren zahlt der HVV seinen Fahrgästen eine kleine Entschädigung, wenn sie ihr Ziel mehr als 20 Minuten zu spät erreichen. Doch damit ist bald Schluss. Pünktlich zum Start des Deutschlandtickets schafft der Verbund den freiwilligen Service ab dem 1. Mai ab. Offiziell spricht der HVV zwar nur von einem „Aussetzen der Garantie“ – allerdings auf unbestimmte Zeit, was de facto das dauerhafte Aus bedeutet. Als Grund gibt der Verbund die deutlich sinkenden Preise durch das Deutschlandticket an. „Zeitkarten im HVV kosten ab Mai nur noch maximal 49 Euro, ProfiTickets sind sogar noch günstiger. Bei einem Fahrpreis von durchschnittlich höchstens 1,63 Euro pro Tag halten wir die Garantie nicht mehr für angemessen“, so Verbundsprecher Rainer Vohl zu NAHVERKEHR HAMBURG und weist darauf hin, dass 90 Prozent der Fahrgäste, die die HVV-Garantie in Anspruch nehmen, Zeitkarten haben – die meisten davon ProfiTickets. Für die wenigen andere Ticketarten lohne der hohe Aufwand nicht mehr. Laut HVV ist die Entscheidun…

Hat Sie der Artikel weitergebracht?

Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

Auch interessant

Die historische Halle des überfüllten Hamburger Hauptbahnhofs soll in den nächsten Jahren durch einen Anbau bis über die Steintorbrücke verlängert werden. Der Pariser Architekt Hans-Michael Földeak sieht darin wenig Nutzen für die Fahrgäste und zeigt im NAHVERKEHR HAMBURG-Interview Grafiken eines Alternativ-Entwurfs, der schneller und günstiger mehr Kapazitäten schaffen soll.

Hauptbahnhof-Ausbau: „Wir brauchen einen schlankeren Planungsansatz“

Der Pariser Architekt Hans-Michael Földeak im NAHVERKEHR HAMBURG-Interview darüber, dass der geplante Ausbau des überlasteten Hauptbahnhofs den Reisenden wohl erst in den 2040er Jahren Vorteile bringen wird und mit welchem Gegenentwurf sich die Probleme aus seiner Sicht deutlich schneller und günstiger lösen ließen.

Sieht digital aus – funktioniert aber mit viel Handarbeit: Eine neue Störungs-App im HVV.

Reaktion auf HVV-App-Mängel: Handarbeit statt Digitalisierung

Weil die HVV-App Verspätungen und Ausfälle bis heute nur lückenhaft meldet, hat der Kreis Herzogtum Lauenburg jetzt selbst die Initiative ergriffen und eine App programmiert. Statt digitaler Vernetzung setzt sie auf Handarbeit. Interview mit dem Verantwortlichen über eine eigenwillige, aber schnelle Problemlösung für Fahrgäste.

Die Stresemannstraße in Hamburg soll ein hochwertiges Bussystem nach französischem Vorbild bekommen. Möglicherweise sieht die Straße bald so aus wie hier in der südfranzösischen Stadt Cannes. (Fotomontage)

Neues Bussystem für Hamburg: Sieht die Stresemannstraße bald so aus?

Verkehrsbehörde plant neuen Hochleistungsbusverkehr zwischen der Innenstadt und Osdorf. Vorbild sind Systeme aus Frankreich und amerikanischen Metropolen, in denen die Busse konsequent auf eigenen Spuren unterwegs sind. So sehen die Untersuchungen für die Stresemannstraße, die Bahrenfelder Chaussee und die Luruper Hauptstraße aus und deswegen lehnt der Senat dort eine alternative Straßenbahn ab.

6 Antworten auf „Wochenrückblick: HVV will bei Verspätungen nicht mehr zahlen und U-Bahn-Fahrgäste brauchen bald starke Nerven“

Die Aufgabe der „Pünktlichkeitsgarantie“ war lange überfällig, da die Garantie nullkommanichts wert war.

Pünktlich sind die Regionalbahnen ohnehin nur im weitesten Sinne. Wenn man jeden Morgen und jeden Abend nahezu garantiert bis zu 15 Minuten verliert (bei einer Fahrtdauer von 20 Minuten), bekommt man ohnehin nichts, obwohl die Fahrtzeit sich dadurch fast verdoppelt, aber eben nur fast. Nur Umsteigeverbindungen konnten da ab und an einen Garantiefall auslösen.

Und dann das umständliche Abholen der Garantiebeträge (bei Profitickets 1,00 € bzw. 1,30 € je Verspätung). Dafür wurde sicher schon alleine für meine Anträge ein halber Forst abgeholzt – bei den Medienbrüchen, die man schon im 20. Jahrhundert hätte abschaffen müssen (ach nein: die Garantie wurde ja erst 2011 eingeführt und die Medienbrüche konnten nicht abgeschafft werden, weil das Retrogefühl von Anfang an gewollt war). Wenn man mal die Erstattung von Profis bearbeitet sehen will, stelle man seine Anfrage bei NAH.SH.

Dumm aus der Wäsche gucken nun aber die Tagesticketnutzer. Die hatten immer ganz nette Beträge zu bekommen. Das fällt nun weg. Und nicht Jede/r will ein deutschlandticket. Diese Kunden wird der HVV auf die Dauer ganz verlieren.

Zum ADFC Fahrrad-Bahnhofstest in SH:
Ja, es gibt noch viel zu verbessern – Flensburg ist da wichtige Beispiel, hier liegt es aber wohl an der Stadt.
Die Aussage , dass es in 50% der Bahnhöfe keine Fahrrad-Park-Möglichkeiten führt so aber zu einem schiefen Bild. So gibt es in Kiel bei vielen Ein-/Aussteigern en gutes FAhrradparkhaus. In vielen Haltepunkten mit wenigen Ein-/Aussteigern fehlen sicher die Anlagen.
Besser wäre es wenn der Bezugspunkt die Ein-/Aussteiger wären

Die Sperrung der U2/U4 an der Horner Rennbahn für ein Jahr ist schlichtweg eine Zumutung. Wenn, wie in anderen Ländern, 24/7 an solchen kritischen Baustellen gearbeitet würde, dann käme man sicher mit einer Sperrung von 1-2 Monaten während der Sommerferien aus.
Gleichermaßen für den Umbau von 300 meter Straße zu einer Fahrradsraße ein Jahr Bauzeit zu kalkulieren ist einfach nur peinlich. Bei der Gerichtsstraße würde es reiche,n auf das Kopfsteinpflaster in der der Mitte einen 2 Meter breiten rot asphaltierten Streifen aufzubringen und fertig wäre ein Radfreundlicher Weg. Aber Hamburg liebt es ja bekanntermaßen teuer und kompliziert. Und dass in diesem Zusammenhang an der Einmündung der Gerichtsstraße in die
Max-Brauer-Allee und auf der Strecke bis zum PaulNnevermann-Platz noch 25 gesunde, 50 Jahre alte Straßenbäume gefällt wurden, hat mit Klimaschutz gar nichts mnehr zu tun!

Immer diese Panikmache mit den Straftaten am Hauptbahnhof! Seit Wochen lese ich immer wieder Berichte, wie gefährlich der Hauptbahnhof doch sei und wie viel Gewalt dort passiert. Das ist ein riesiger Bahnhof mit über 500.000 Fahrgästen und viel Gedränge und Stress. Außerdem gibt es dort viele Menschen, die wenig bis gar nichts haben und auf der Straße leben. Ja, da passiert dann auch mal was. Was es jetzt bringen soll, wenn da unterschiedliche Kräfte Hand in Hand durch den Bahnhof laufen, erschließt sich mir nicht. Man sollte sich eher überlegen, wie Menschen, die auf der Straße leben, geholfen werden kann und wie der Bahnhof weniger voll ist. Das ist natürlich nicht so einfach und bequem wie verstärkte Einsatzgruppen, die das Sicherheitsgefühl verbessern sollen.

Wenn man eine grüne Banane („reift beim Kunden“) von Ottensen/Altona über Schanze, Eimsbüttel, Hoheluft, Eppendorf bis Winterhude legt, dann sieht man, wo der Radverkehr gefördert wird und wo nicht. Bei „autofrei“ und Anwohnerparken ja nicht anders. Schade, dass der Senator nicht auch mal ein Auge auf Harburg, Bergedorf, Rahlstedt oder Lurup wirft. Aber da sitzen wohl nicht die Wähler bzw. Parteigenossen. Ist beim ÖPNV ja nicht anders. In Wilhelmsburg streicht an die einzige Direktverbindung mit Bussen zusammen und eröffnet eine Partystrand-Linie von Eimsbüttel nach Övelgönne. Würde mich nicht wundern, wenn die Linie gen Osten zum Stadtpark verlängert wird, um dort angrillen zu können. Irgendwo muss ja das Geld hin.

naja es wird auch in Harburg und Bergedorf was gemacht, was Fahrradwege angeht, aber ja in der Tendenz stimmt das schon, daß bestimmte Stadtteile in Hamburg stärker bedacht werden. Die Buslinie von Övelgönne nach Eimsbüttel ist übrigens nach meinem subjektiven! Beobachtungen nicht wirklich ausgelastet (was auch nicht überraschend ist, da man ja auch in Altona umsteigen bzw. von dort in den Hafen laufen kann). Vor allem ist die Einrichtung solcher Wohlfühllinien reine Symbolpolitik, die die mediale Aufmerksamkeit in die völlig falsche Richtung lenken: Was ist mit Ottensen (ja die Haltestelle), was ist mit den Treppen am Hbf, was ist mit weiteren Planungen einer U4 Richtung Harburg, woran liegt es, das sich die Planungen der U5 immer weiter verzögern (und warum gibt es da eine Quasi Kontaktsperre)? Wenn man bis 2040 den Verkehr vom Auto zum ÖPNV signifikant verändern will, dann braucht es schnellere Umsetzungen der bestehenden Projekte.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert