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Auch Bezirk Altona kritisiert Pläne für neuen Fernbahnhof am Diebsteich

Nach dem Fahrgastverband Pro Bahn kritisiert jetzt auch der Bezirk Altona die Pläne für den geplanten neuen Fernbahnhof am Diebsteich. Das Bezirksamt lehnt die Planungen in seiner derzeitigen Form ab, berichtet der NDR. Einer der Hauptkritikpunkte: Die Dächer über den 400 Meter langen Bahnsteigen sind zu kurz und decken mit rund 170 Metern nicht einmal die Hälfte der Bahnsteige ab.
Christian Hinkelmann
S-Bahn im Bahnhof Diebsteich in Hamburg
S-Bahn im Bahnhof Diebsteich in Hamburg

Das geht laut NDR aus den Skizzen der Planfeststellungsunterlagen hervor. „Damit der Bahnhof seiner stadtentwicklungspolitischen Bedeutung gerecht werden kann, bedürfen die vorliegenden Planungen einer erheblichen Überarbeitung“, heißt es dem Bericht zufolge in einer Stellungnahme des Bezirks.

Auch das geplante Bahnhofsgebäude stößt auf Kritik. In den Planfeststellungsunterlagen ist nur ein einfacher Funktionsbau skizziert. Das Bezirksamt lehnt es als „schlichten ungegliederten Baukörper“ ab und bemängelt außerdem, dass der geplante Fußgängertunnel, der zu den Bahnsteigen führen soll, zu schmal sei.

Die Pläne für das Bahnhofsgebäude überraschen in der Tat, denn eigentlich hatten sich Deutsche Bahn und die Stadt Hamburg vor Monaten darauf geeinigt, ein größeres und repräsentativeres Empfangsgebäude bauen zu wollen. Dies findet in den Planfeststellungsunterlagen aber keine Erwähnung.

Inzwischen ist die Auslegungsphase, in der die Baupläne für den neuen Bahnhof in den Bezirksämtern Altona, Eimsbüttel und Wandsbek eingesehen werden konnten, abgelaufen.

Bis zum 27. April können Einwände im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens bei der Hamburger Wirtschaftsbehörde eingereicht werden.

Bereits gestern hatte der Fahrgastverband Pro Bahn die Pläne für den neuen Bahnhof Altona kritisiert. Er befürchtet vor allem, dass der S-Bahn-Teil mit nur einem Bahnsteig unterdimensioniert ist und fordert einen zusätzlichen Bahnsteig (hier lesen). Außerdem…

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Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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5 Antworten auf „Auch Bezirk Altona kritisiert Pläne für neuen Fernbahnhof am Diebsteich“

Auch wenn die Halle als großzügig empfunden wurde, sie war nicht länger als 170 m an den Gleisen, man kann es deutlich erkennen an der Seitenwand der ehem. Halle an der Pr.-Krahn-Str.

Der Bahnhof Altona im heutigen Rathaus/Bezirksamt bestand seit 1844. Abgelöst wurde er vom Neubau an heutiger Stelle 1893-98. Dieser Bahnhof hatte eine großzügige Bahnhofshalle, keine Bahnsteigdächer. Erst 1979 wich das gesamte Ensemble unter Protesten dem heutigen „Kaufhaus mit Gleisanschluss“.

Der derzeitige Bahnhof hat auch nur Bahnsteigdächer von 170 m Länge und das seit der Verlegung des Bahnhofes vom heutigen Rathaus zum jetzigen Bahnhof, Der Bezirk sollte Geld in die Hand nehmen und die gewünschte Verlängerung und die Ablöse für die Unterhaltung des längeren Daches bezahlen, Die DB AG ist ein kaufmännisches, gewinnorientiertes Unternehmen und erhält vom Verkehrsministerium nur Mittel für den Umzug. Wegen der Forderung der Vergrößerung des S-Bahn Bahnsteiges verweise ich auf den S-Bahn Haltepunkt Dammtor ( 3 Linien und ausreichend)

Die Kritik der Bezirksversammlung ist scheinheilig zumal ja SPD und Grüne die Bahnhofsverlegung aktiv mitbetrieben haben. Die kurzen Bahnsteigdäche, der schmale Tunnel und das Sparbahnhofsgebäude reichen vollständig aus, da am neuen Bahnhofsstandort Diebsteich sowieso kaum Passagiere (voraussichtlich weniger als die Hälfte als am gegenwärtigen Standort in Altona) einsteigen werden. Insoweit ist die Entscheidung der DB AG für einen Sparbahnhof kosequent und folgerichtig. Falsch ist die Verlegung des Bahnhofs überhaupt!!! Sie nimmt dem Stadtteil Altona sein Herz und bestraft Pendler und Fahrgäste mit Fahrzeitverlängerungen und dem Zwang zusätzlich umzusteigen. Daher gibt es nur eine Konsequenz: Das Bahnhofsprojekt schnellstmöglich zu beenden, den Regional- und Fernbahnhof am jetzigen Stadort zu modernisieren, die Ein- und Ausfahrtgleise paralle zu den S-Bahngleisen neu zu trassieren und schnellstmöglich mit dem Bau der Wohnungen in der Neuen Mitte Altona, 2. Bauabschnitt zu beginnen.

Gebetsmühlenartig werden mittlerweile Leistungsanforderungen an den neuen Fernbahnhof Diebsteich formuliert. In der Sache richtig sind sie aber zumeist schlicht und einfach mit der Topographie unvereinbar. Ein fünfter Bahnsteig etwa kann vom Platz her nicht neben die vier geplanten gesetzt werden. Und eine neue Ebene würde den Bau entscheidend verteuern. Wäre es nicht an der Zeit, dass die Kritiker einen argumentativen Schritt weiter gehen und das Projekt insgesamt in Frage stellen?

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