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FDP will U-Bahn nach Bergedorf, keine Stadtbahn und keinen Parkplatz-Abbau

Neue HVV-Bahnlinien, keine Straßenbahn, kein weiterer Abbau von Parkplätzen und Radverkehr eher in Nebenstraßen – das verspricht die Hamburger FDP zur Bürgerschaftswahl.
Christian Hinkelmann
Intermodaler Verkehr: HVV-Busse, Autoverkehr und Radfahrer teilen sich den Verkehrsraum in der Feldstraße in Hamburg
Intermodaler Verkehr: HVV-Busse, Autoverkehr und Radfahrer teilen sich den Verkehrsraum in der Feldstraße in Hamburg

Rund vier Monate vor der nächsten Bürgerschaftswahl in Hamburg hat die FDP am vergangenen Wochenende ihr Wahlprogramm beschlossen.

Darin räumt die Partei dem Thema Verkehr einen auffallend großen Stellenwert ein: Fünfeinhalb der insgesamt 70 Seiten drehen sich allein um die Themen HVV, Rad- und Fußgängerverkehr sowie Autoverkehr. Zum Vergleich: Im Wahlprogramm für die Bürgerschaftswahl 2015 wurde das Thema Verkehr nur halb so lang abgehandelt.

Konkret verspricht die FDP, dass die Fahrt mit dem Öffentlichen Nahverkehr zu den zentralen Knotenpunkten in der Stadt künftig mindestens so schnell zu erreichen ist wie mit dem Auto.

U-Bahn bis nach Bergedorf und S-Bahn-Elbtunnel

Dazu unterstützen die Freidemokraten den bereits vom rot-grünen Senat angeschobenen Ausbau der Schienenstrecken im HVV, wie die U5 und die S-Bahn nach Osdorf.

Darüber hinaus versprechen sie, dass die U4 von den Elbbrücken Richtung Süden weitergebaut und die U2 sowohl über Niendorf Nord hinaus als auch nach Bergedorf verlängert werden sollen. Außerdem hält die Partei einen neuen S-Bahn-Elbtunnel von Altona nach Steinwerder für möglich. Angaben zu einer möglichen Finanzierung macht die FDP allerdings nicht.

Zudem will die Partei flächendeckendes WLAN im ganzen HVV einführen und ein vergünstigtes Azubi-Ticket im HVV, das vom derzeitigen Senat allerdings bereits geplant ist. Die kostenpflichtigen Park-and-Ride-Parkplätze sollen wieder kostenlos werden, bzw. mit…

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Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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27 Antworten auf „FDP will U-Bahn nach Bergedorf, keine Stadtbahn und keinen Parkplatz-Abbau“

„Die Wiedereinführung der Straßenbahn lehnt die FDP “konsequent” ab und nennt als Argument den “begrenzt verfügbaren Straßenraum” in Hamburg. Stattdessen will sich die Partei für einen Ausbau der Eilbuslinien einsetzen, um Querverbindungen zu stärken“

Gerade das Argument des knappen Straßenraums und der im Artikel auch benannten „begrenzten Mittel“ sprechen für eine Stadtbahn. Was sind das für Politiker? Begreifen sie nicht, dass ihre Autofokussierung in eine Sackgasse geführt hat bzw. führt?

Die FDP ist halt schon immer eine Autofahrerpartei gewesen. Selbstverständlich nimmt die Straßenbahn Straßenraum weg, im Sinne der FDP den Straßenraum der Autos. Das ist simple Logik und auch ein Grund, warum Straßenbahnen allenfalls auf mindestens 4-spurigen Hauptstraßen überhaupt denkbar sind. Eine Spur pro Richtung muß ja zumindest noch Feuerwehr, Rettungsfahrzeugen und Handwerkern mit Nutzfahrzeugen vorbehalten bleiben. Ich persönlich lasse das Argument der Platzwegnahme gegen die Straßenbahn durchaus gelten, würde aber eher den Straßenraum von den Autos zu Fußgängern und Radfahrern hin verteilen. Zum Beispiel auf der Grindelallee ist die U5 schon aus kapazitiven Gründen besser – nebst Ausbau von Velorouten und mehr Bäumen mit Alleecharakter.

Sicher, auf vierstreifigen Straßen soll sie hin.
Die Grindelallee und die weiteren Straßen der M5 haben ja schon Busspuren und darauf könnte die Stadtbahn fahren. Aus Kapazitätsgründen wird dort keine U Bahn gebraucht. Genau wie auf der gesamten U 5.

Denkfehler der Fans: Sie sehen immer nur die M5! Die war aber nie das Problem.

Eine Straßenbahn braucht erst einmal ein Depot. Platz wäre nur noch am Stadtrand oder in Industriegebieten. Von dort muss eine sinnvolle und wirtschaftliche Strecke bis zum eigentlichen Netz den Anfang bilden, die mehr ist als eine fünf Kilometer lange Betriebsstrecke. Soll eine Stadtbahn attraktive Verbindungen und ein Netz bilden, dann muss man immer auch durch sehr viel engere Bereiche! Was ist so schwer daran, Google Maps im detaillierten Luftbildmodus anzuschauen? Da sieht man doch, wie schmal es in Ottensen, Eimsbüttel oder Winterhude ist. Da ist kein Platz für eine Stadtbahn plus Fahrstreigen und Fahrradstreifen. Und auch in einer autoarmen Stadt müssen die wenigen breiten Straßen in Hamburg für Autos und zusätzliche Bäume frei bleiben, wenn man Autos aus den Wohngebieten rausnehmen will.

Da Hamburger seit 40 Jahren nicht mehr an Straßenbahntrassen wohnen: auf der gesamten Strecke werden teuerste Bettungen nötig, da in einer künftig sehr dicht besiedelten Stadt zehntausende Bürger das „Rumpeln“ einer rund um die Uhr verkehrenden Straßenbahn nicht alle drei Minuten hören und fühlen möchten. Auch da verweigern sich viele Fans der Realität, obwohl man an jeder Weiche und Kreuzung in jeder deutschen Straßenbahnstadt hören kann, wie es tatsächlich „rumpelt“. Fehlt die Vorstelllung, wie das ist, wenn man das 24/7 lebenslang aushalten muss? No fun! Niederflurwagen sind (im Gegensatz zu ausgereiften Drehgestell-Hochflurfahrzeugen) rumpeln besonders. Zigausende entnervten Anwohner könnten den Effekt in ihren Wohnungen auch vorführen, wenn man bei der nächsten Fotoreise mal höflich fragt.

Das heisst nicht, dass Stadtbahnen nicht machbar sind! Aber man sollte endlich mal aufhören, all diese Probleme schönzureden oder zu ignorieren. Dazu mehr beim CDU-Thema.

Im übrigen würde eine U5, die direkt am UKE (geplant wird dort mit 50.000 Besuchern am Tag) hält und mit einer weiteren Haltestelle noch Teile von Eppendorf Ost (ab Geschwister-Scholl-Straße) erschließen würde, jede Stadtbahn locker toppen, zumal dann eine sehr attraktive Umgestaltung des gesamten Straßenzuges Hoheluftchaussee -Grindelberg-Grindelallee mit Bäumen und breiten Gehwegen möglich würde.

Alle Prognosen über Fahrgastmengen auf der M5 oder zu den Arenen sind überholt, wenn die autoarme Stadt das Ziel sein soll! 90-Sekundentakt mit 120 Meter langen Zügen für die Arenenanbindung kann eine Stadtbahn nicht leisten. Und last but not least hat das kleinere München beeindruckend gezeigt, wie erfolgreich es ist, wenn man die Hauptstrecken der Straßenbahn durch U-Bahnen ersetzt. München zeigt nur, wie groß der Nachholbedarf im noch größeren Hamburg ist.

Die Stadtbahngegner kommen immer mit dem gleichen, teilweise auch abgewandelten, Unsinn daher und es ist müßig, das immer wieder durchzukauen. Wenn ich schon rumpeln höre, weiß ich das der Schreiber noch nie eine moderne Stadtbahn auf Rasengleis gesehen hat.
Ob sich die Leute am Ring 2 oder ähnlichen Straßen wohl eine Stadtbahn wünschen würden? Wo eine Stadtbahn nicht hinpasst, sollte sie auch nicht gebaut werden. Mal die Planung der U5 anschauen, die kommt nicht am UKE vorbei, sondern in 1 km Entfernung. Fehlplanung, 6, setzen. Was soll eine U Bahn an den Arenen, wo alle 2 Wochen ein Fußballspiel stattfindet und ab und zu ein Konzert. Zum Westfalenstadion (signal iduna) in Dortmund fährt eine Stadtbahn und da passen 80.0000 Leute rein und nicht 57.000 (falls mal ausverkauft, was in der 2. Liga selten der Fall ist). Nochmal setzen bitte.

@Kurt Dammerow: Selbst wenn die U5 in 1000m Entfernung vom UKE ankommt, so kann man diese Strecke locker auch zu Fuß dann abschreiten, das machen tausende andere auf dem Weg zur Arbeit oder nach Hause auch.

Es ist zu hoffen, dass die Fdp unter 5 % bleibt. Braucht kein Mensch und Parteien, die für nicht zu finanzierende Tunnelorgien stehen,gibt es schon genug in HH.
Ach ja, und regieren will sie ja sowieso nie ( Bund 2017,Thüringen 2019).

Die fährt auf eigenem, mit Vorrangschaltung ausgestatteten,Rasengleis.
Gern mal googleln, damit Sie wissen was das ist und wie das ausschaut.

Aber auf Rasengleis kann die Straßenbahn doch nicht den Autoverkehr behindern und „entschleunigen“, wie es sich die Grünen wünschen. Hmmm….

Oberbillwerder und Lohbrügge lassen sich aus naheliegenden geographischen Gründen nicht gleichzeitig mit der U2 erschließen. Und da Oberbillwerder schon die S-Bahn hätte (Station Allermöhe), ist die U-Bahn über Lohbrügge auch richtig (und wichtig).

@Allermöher: Sehe ich ähnlich, bei Oberbillwerder wäre es wirklich eine Luxusversorgung, da dort bereits ein S-Bahnhof angrenzt und oberhalb von Billwerder nur Wald ist. Primär sehe ich die Notwendigkeit in den Gebieten Glinde und Lohbrücke, leider wird man sich im Osten nur für einen dieser Gebiete zur Anbindung entscheiden müssen, wobei alles eher für Lohbrücke aufgrund der Bewohnerkonzentration spricht und man über Glinde das Einzugsbiet des Hamburger Umlands erreicht.

Eigentlich ist doch die FDP der ideale Koalitionspartner für die sPD, auch gerade, was den Verkehr betrifft. Am besten in einer sog. „Kahrs-Koalition“.

Ich kann mir gut vorstellen, wie das auf einmal wichtig gewordene Thema Umweltschutz und Klimawandel so richtig der sPD in Hamburg ins Kontor (passt: schön hanseatisch) geschlagen hat. Und wie sie jeden Tag hoffen, dass der Kelch (das o.g. Thema) möglichst bald an Hamburg vorbei gehen möge.

Da kann ich nur sagen: Es wird sich hier erst etwas wirklich ändern, wenn die Grünen mehr als 50% der Stimmen haben.

Die Konzeptstudie 2014 sah eine Verängerung um eine Haltestelle bis zu der Wiese zwischen der A7 und der B432 vor. Müsste die billigste Maßnahme im ganzen Paket sein, da nur wenige hundert Meter Tunnel fehlen. Bis Ikea sind es gerade mal 1000 Meter. Wurde wie die Haltestelle Fuhlsbüttler Straße zurück gestellt. Die Fuhle ist inzwischen in der Planung.

Fahrzeit von Wendlohe bis Jungfernstieg wäre 25 Minuten. Ein großer P&R-Platz wäre besser gelegen als an der weitab von der Autobahn gelegenen AKN, die über die S3 auch noch langsamer ist. Zusammen mit einer eng getakteten U5 wären alle wichtigen Ziele in den westliche Stadtteilen gut erreichbar.

Denkt man schon die „Kllimamaut“ dazu, wäre das eine schnelle Maßnahme, um Pendlern aus dem weiteren Umland eine echte Alternative zu bieten und einige tausend Autos sozialverträglich aus der Stadt herauszubekommen.

Für die U2 bis Bergedorf über Lohbrügge ist das Thema Oberbillwerder ist gründlich durchgeprüft worden und die U-Bahn wurde dafür verworfen, weil sie gegenüber der Anbindung mit S21 keine Vorteile hat und die große Nachfrage von Lohbrügge nicht erschließen könnte.

Tut mir leid, dass ich schon wieder die Gedankenspielchen, im Hamburger Westen/Nordwesten ein superdichtes Schnellbahnnetz – am besten bis vor die eigene Haustüre – zu schaffen, stören muss: Aber jetzt sind wir erst einmal dran!
Jetzt sind wir dran, die bisher immer bei der Schnellbahnplanung das Nachsehen hatten und deshalb das löchrigste Schnellbahnnetz haben.
Deshalb: S4-Ost sofort!!!

Dass die Liberaldemokraten keine Rumpelbahn wollen, muss man eigentlich nicht betonen. Der Begriff „Demokraten“ steckt ja im Namen.

Wohin soll die U2 denn verlängert werden? Nach Schnelsen bzw. Burgwedel? Oder zu den Steuerflüchtlingen und Nimbys im schläfrig-holzbeinischen Umland?

Ich will ja nicht schon wieder nörgeln, ABER ich tu’s trotzdem: meines Erachtens sind das leere Wahlkampfversprechen. Große Würfe planen und wenn’s dann nicht umgesetzt wird, kann man auf die Regierung zeigen und sagen: die wollen ja nicht.
Jetzt zu ihren Vorschlägen und was ich davon halte:
– S-Bahn-Elbtunnel ergibt nur Sinn, wenn man ihn im Süden mit der Trasse der S3 verknüpft um die Strecke nach Harburg zu entlasten.
– U4 über die Elbe ist sehr gut.
– U2 Verlängerung finde ich fragwürdig; im Süden macht sie erst Sinn, wenn sie Oberbillwerder mit erschließt.
– Kostenlose P&R-Parkplätze sind sehr gut.
– WLAN braucht doch heute fast keiner mehr mit den zig-GB Mobilfunkverträgen
– Über die Fahrradpolitik brauchen wir nicht zu reden…
Wie auch immer; das Meiste ist entweder sehr vage, unrealistisch oder Unsinn.

@Matthias: „– U2 Verlängerung finde ich fragwürdig; im Süden macht sie erst Sinn, wenn sie Oberbillwerder mit erschließt“.

Das kommt ganz von der Streckenführung an, sie können die Linie auch über das Gebiet über das Gebiet zwischen der B5 und dem Reinbeker Reeder führen lassen, als von Mümmelmannsberg und dem Naturschutzgebiet Boberg zum Oberbillwerder zu führen und dann zum besagten Wohngebiet über Lohbrügge nach Bergedorf.

Zumal Oberbillwerder schon durch die S-Bahn vernünftig angebunden werden kann und zwar über die Haltestelle Allermöhe.

…Argument den “begrenzt verfügbaren Straßenraum” in Hamburg. Stattdessen will sich die Partei für einen Ausbau der Eilbuslinien …

Wer erkennt den Fehler?
Lokstedter, Sie?

Tipp:
Er ist so groß, dass man die durchschnittliche Entfernung zur nächsten vernünftigen Haltestelle eines ÖPNV-Verkehrmittels (eine Bahn!) in Hamburg, also etwa 2km nach hinten gehen muss, um ihn sehen zu können.

Aber er tut noch viel mehr weh.
So wie das immer ist, wenn man AUSSCHLIESSLICH an Symptomen herumdoktort, statt die Ursache zu heilen.

Zu enger Straßenraum… Es ist der Blick der Politiker, der zu eng ist.
Und von solchen inkompetenten Halbblinden will ich nicht regiert werden.

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