Jeden Freitag fassen wir Ihnen hier alle wichtigen Mobilitätsnews der Woche für die Region Hamburg zusammen – kurz und knapp.
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Planungen für neue U3-Station an der Fuhle sind fertig
Gute Nachrichten für Barmbek: Die Hochbahn hat die Pläne für die neue U3-Station an der Fuhlsbüttler Straße fertig, die nachträglich zwischen den Haltestellen Barmbek und Habichtstraße eingefügt werden soll. Das offizielle Genehmigungsverfahren startet bald. Die Station bekommt ein Dach mit Solarzellen. 70 Bäume müssen dafür weg, aber 60 neue kommen. Baubeginn soll 2025, Eröffnung 2029 sein. Zwischendrin, im Jahr 2027, muss die Strecke für die Bauarbeiten ein halbes Jahr lang komplett gesperrt werden. Die Kosten sollen bei 39 Millionen Euro liegen.
Mehr hier: NDR und hier: Hochbahn
729 Menschen ohne Ticket bei HVV-Prüfmarathon
Nach fünf Jahren Pause hat der HVV am Donnerstag wieder mal einen großangelegten (und vorher angekündigten) Prüfmarathon veranstaltet. Mehr als 300 Kontrolleurinnen und Kontrolleure waren im Einsatz und fingen bis zum Abend 729 Menschen ohne Fahrschein ab, was bei insgesamt 15.852 überprüften Fahrgästen einer Quote von 4,6 Prozent entspricht. Das entspricht ungefähr dem üblichen Durchschnitt (5 Prozent) im HVV. In den vergangenen Jahren hatte der Verbund auf solche Marathon-Prüfungen verzichtet, weil 2018 und 2019 die Umstellung auf die nur elektronisch prüfbare HVV-Card erfolgte und anschließend die Corona-Pandemie solche Veranstaltungen überflüssig, bzw. schwierig machte, wie ein HVV-Sprecher AUF NAHVERKEHR HAMBURG-Nachfrage erklärte.
AKN streicht 10-Minuten-Takt
Vor rund einem Monat hatte die AKN auf ihrer Hauptlinie A1 zwischen Hamburg und Quickborn im Berufsverkehr einen 10-Minuten-Takt eingeführt – doch in der Realität fiel er fast jeden Tag aus, weil Personal fehlte. Am Montag hatte das Unternehmen die Konsequenzen gezogen, und den verdichteten Takt offiziell wieder abgeblasen – mindestens bis zum 9. Dezember. Damit soll der Fahrplan insgesamt stabilisiert und zuverlässiger werden. So wirklich erfolgreich klappt das aber noch nicht: von Samstagfrüh (30.9.) bis Sonntagabend (1.10.) fallen auf der A1 zwischen Ulzburg Süd und Burgwedel alle Zugfahrten aus (südlich davon fahren ohnehin Ersatzbusse).
Mehr hier: NAH.SH und hier: AKN
Planunterlagen für letzten S4-Abschnitt liegen aus
Genau sechs Jahre nach Einreichung der Unterlagen ist das Planfeststellungsverfahren für den dritten und letzten Bauabschnitt der künftigen S-Bahnlinie S4 zwischen Hamburg und Bad Oldesloe jetzt endlich eröffnet worden. Seit Dienstag liegen die Pläne einen Monat lang öffentlich aus – auch im Internet. Der Abschnitt, um den es geht, liegt zwischen der Hamburger Landesgrenze und Bad Oldesloe. Außerdem gab es am Mittwochabend in Ahrensburg eine gut besuchte Bürgerveranstaltung zur S4, in der das Projekt kontrovers diskutiert wurde. Anwohnende im Ahrensburger Süden befürchteten dort unter anderem mehr Durchgangsverkehr durch Brückenersatz am Bahnübergang Brauner Hirsch.
Mehr hier: Land SH und hier: Abendblatt [€]
Bahn rät vom Bahnfahren ab
Von Freitag (29.9.) bis Montag (2.10.) müssen Bahnreisende auf den Strecken von Lübeck und Bad Oldesloe nach Hamburg mit Problemen rechnen. Wegen Bauarbeiten fahren keine Züge. Das Problem: Wie am vorherigen Wochenende gibt es nicht genügend Ersatzbusse und Fahrpersonal. Deswegen werden viele Fahrten ausfallen. Die Deutsche Bahn warnt vor langen Wartezeiten. Wer kann, sollte andere Verkehrsmittel nutzen oder die Reise verschieben, rät die Bahn. Betroffen sind die Linien RB81 zwischen Bad Oldesloe und Hamburg, sowie die Linien RE8 und RE80 zwischen Lübeck und Hamburg.
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Panne legt S-Bahn-Anzeiger lahm
Wann kommt der Zug? Und wohin fährt er? Bei den täglich rund 750.000 Fahrgästen der Hamburger S-Bahn gab es in dieser Woche fast 24 Stunden lang großes Rätselraten um diese beiden Fragen, denn im ganzen Netz fielen sämtliche Anzeigetafeln an den Bahnsteigen von Mittwochabend bis zum späten Donnerstagnachmittag aus. Laut Medienberichten fand die Deutsche Bahn lange Zeit den Auslöser für den Ausfall nicht. Auch nach Wiederinbetriebnahme der Bildschirme funktionierten die Anzeigen noch nicht zuverlässig. Teilweise wurden Züge angezeigt, die bereits vor 210 Minuten abgefahren sein sollen, wie Fotos von Twitter-Usern zeigen.
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Erster Akku-Zug in SH ab Sonntag unterwegs
Mit fast einem Jahr Verspätung soll am Sonntag (1.10.) endlich der erste Akku-Triebzug des Herstellers Stadler in den regulären Fahrgastbetrieb in Schleswig-Holstein gehen. Der erste Zug soll am Sonntagmorgen um 7:08 Uhr im Kieler Hauptbahnhof starten und dann regelmäßig auf der kurzen Strecke nach Oppendorf pendeln, wo in den vergangenen zwölf Monaten wegen Personal- und Fahrzeugausfällen so gut wie gar kein Bahnbetrieb mehr stattfand. Das teilte der Verkehrsverbund NAH.SH bei Facebook mit. Die Wahl auf diese wenig genutzte Nebenbahn fiel sicher nicht zufällig. Da dort regulär nur ein einzelner Zug unterwegs ist und eine nahezu parallele Busverbindung existiert, fallen Kinderkrankheiten und Störungen nicht so schwer ins Gewicht. Ab dem 22. Oktober sollen die neuen Batteriezüge laut NAH.SH auch die Strecke Kiel – Lübeck befahren.
Mehr hier: NAH.SH/Facebook
Neuer S-Bahn-Tunnel in Hamburg: Zwei Strecken im Rennen
Hamburgs Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) hat zwei mögliche Routen für den geplanten S-Bahn-Tunnel zwischen Hauptbahnhof und Altona vorgestellt. Die erste Variante folgt der aktuellen Strecke, die zweite würde neue Gebiete erschließen. Beide sollen den überlasteten Fern- und Regionalverkehr entlasten. Eine Entscheidung soll bis Ende nächsten Jahres fallen, die Bauzeit wird auf elf Jahre geschätzt. Verwunderliches Detail: Der Senat geht davon aus, dass der neue Tunnel der S-Bahn keine zusätzlichen Fahrgäste bringen wird.
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SPD, Grüne und CDU für Bahn-Reaktivierung nach Geesthacht
Solch eine große Einigkeit gibt es bei Verkehrsprojekten in der Hamburgischen Bürgerschaft selten: Die Regierungsparteien SPD, Grüne und die Oppositionspartei CDU fordern in einem gemeinsamen Bürgerschaftsantrag, dass der Senat die seit Jahren diskutierte Reaktivierung der Bahnstrecke zwischen Bergedorf und Geesthacht „aktiv“ weiterverfolgt, eine Vorplanung einleitet, die Finanzierung sicherstellt und dafür sorgt, dass das Projekt Fördergeld aus Berlin bekommen kann. Die Bürgerschaft wird am 11. Oktober über den Antrag entscheiden. Aktuell gibt es hauptsächlich einen Knackpunkt bei den Reaktivierungsbemühungen.
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VHH: 20 Prozent der Busflotte sind Elektrobusse
Die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (VHH) haben einen wichtigen Schritt in Richtung nachhaltige Mobilität gemacht: 20 Prozent ihrer Busflotte sind jetzt Elektrobusse. Insgesamt sind 135 E-Busse im Einsatz. Die VHH plant, ihre E-Busflotte bis 2024 auf 289 Fahrzeuge zu erweitern. Langfristig soll die gesamte Flotte von 693 Bussen emissionsfrei sein. Aktuell betreibt die VHH 183 Ladepunkte, die bis Ende 2025 auf rund 300 anwachsen sollen.
Mehr hier: VHH
KViP: Bis 2026 fast 100 Prozent elektrisch
Und auch die Kreisverkehrsgesellschaft in Pinneberg (KViP) setzt auf E-Mobilität und will bis Anfang 2026 insgesamt 34 Elektrobusse einsetzen. Das entspricht fast der gesamten Flotte. Nach einem Fehlstart mit einem chinesischen Modell setzt das Unternehmen nun auf französische Heuliez-Busse. Diese haben eine Reichweite von 250 Kilometern. Die Anschaffung wird zu 80 Prozent vom Bund gefördert.
Mehr hier: shz [€]
Bäderbahn: Landes-Grüne scheren aus eigener Koalition aus
Der Streit um die Stilllegung der Bäderbahn in der Lübecker Bucht hört nicht auf. Am vergangenen Wochenende haben die schleswig-holsteinischen Grünen auf ihrem Landesparteitag einstimmig den Erhalt der Bahnstrecke beschlossen und stellen sich damit gegen ihren Koalitionspartner CDU, der die Stilllegung durchgewunken hat. Die Grünen kritisieren diesen Schritt in dem Parteitagsbeschluss als „Fehler“ und als „widersprüchlich zu den Zielen der Verkehrswende und des Klimaschutzes“. Die Partei fordert die Offenlegung von Informationen der Deutschen Bahn, die zur Stilllegung geführt haben. Zudem fordern sie finanzielle Unterstützung vom Land für die Nachnutzung der Trasse und eine Lösung bis spätestens Ende 2028.
Mehr hier: Grüne
Sperrungen und weniger Fahrten im Oktober auf der U1
Die Hamburger U1 wird im Oktober gleich an zwei Fronten modernisiert. Vom 9. Oktober bis 5. November wird der Abschnitt zwischen Jungfernstieg und Hauptbahnhof Süd gesperrt. Grund ist der barrierefreie Ausbau der Haltestelle Meßberg, bei dem eine Entrauchungsanlage installiert wird. Parallel dazu wird im Bereich Garstedt, eine marode Lärmschutzwand an der U1 saniert. Deshalb fährt vom 9. bis 27. Oktober zwischen Norderstedt Mitte und Garstedt ein Pendelzug im 20-Minuten-Takt – aber nur zwischen 9 und 15:15 Uhr. Davor und danach gilt der ganz normale Fahrplan.
Lauenburger Elbbrücke pünktlich wieder freigegeben
Die Lauenburger Elbbrücke ist nach einer dreimonatigen Sperrung seit Freitag (29.9.) wieder für den Verkehr freigegeben. Die Deutsche Bahn bestätigte, dass die Sanierungsarbeiten planmäßig abgeschlossen sind. Dies kommt nicht nur den Pendlerinnen und Pendlern zugute, sondern auch der Nachbarstadt Geesthacht, die durch den Umwegverkehr belastet war.
Mehr hier: Abendblatt [€]
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6 Antworten auf „Wochenrückblick: Neue U3-Station, AKN streicht Fahrplan zusammen und Bahn rät vom Bahnfahren ab“
Immer das gleiche Bild, entweder man will nicht, oder ist inkompetent. Wieso die Errichtung einer zusätzlcihen U-Bahnsstation an einer Bestandsstrecke 4 Jahre dauert und 39 Mio Euro (wie üblich am Ende deutlich mehr) kosten sol,l ist und bleibt schleierhaft. Die paar Solarzellen auf dem Dach werden sicher nicht für die hohen Kosten verantwortlich sein. Auch was den Baumbestand angeht, das üblcihe Bild. 70 alte Bäume werden abgekackt und nur 60 neue gepflanzt, die vielleicht in 50 Jahren dieselbe CO2 Bindungswirkung haben, wie die vernichteten alten Bäume. Für diesen Klimafrevel sind ein paar Solarzellen auf dem Dach kein Ausgleich. Und das geschieht alles utner der Ägide eine grünen Verkehrssenators. Aber der hat sich, wie auch das irre VET-Tunnelprojekt zeigt, sich schon längst von einem Kampf gegen den Klimawandel verabschiedet.
Also besser keine U-Bahn-Station??
Ein solche Fundamentalopposition gegen alles und jeden (wie Prellbock sie betreibt) bringt den ÖPNV in Hamburg doch nicht weiter. Es ist natürlich schade, dass Bäume gefällt werden. Man gewinnt aber einen sicherlich gut nachgefragten Haltepunkt für vergleichsweise wenig Geld. Auch für Straßenbahnen (die ich befürworte) oder Planungen, die von Herrn Jung und Co. gefordert werden, wären sicherlich in einem ganz erheblichen Maße Baumfällungen notwendig.
Die Hochbahn ist nicht die DB, von daher darf man schon damit rechnen, dass es mit der Station Fuhlsbütteler Straße zeitlich und finanziell halbwegs hinkommt.
Gibt es eigentlich auch Überlegungen für eine neue U3 Station zwischen Schlump und Hoheluftbrücke? Von den Stationsabständen wäre das doch denkbar und man würde unterversorgte Teile von Hoheluft West besser an den schienengebundenen ÖV anschließen…
Bevor zwischen Schlump und Hoheluftbrücke eine weitere Haltestelle in einem schnellbahnseitig schon optimal erschlossenen Gebiet gebaut wird, sollte erst eine weitere U1-Station zwischen Wandsbek-Gartenstadt und Trabrennbahn gebaut werden, um die Großwohnsiedlung Barmwisch vernünftig anzuschließen. Dort besteht eine ähnlich lange Lücke, wie ehemals zwischen Farmsen und Berne. Außerdem sollte die künftige S4 zuvor noch eine weitere Station in Höhe Meiendorf bekommen.
Bin ich hier wirklich der einzige, der sich Gedanken um den ÖPNV im Nordosten macht? Leider bin ich kein Verkehrspolitiker, und habe deshalb auch nichts zu sagen.
Ich benutze die U1 so gut wie nie, deswegen kenne ich mich auf dieser Linie nicht aus.
Wenn es sich aber aufgrund der Stationsabstände anbietet, es vom Fahrplan möglich ist und Haushalte / Arbeitsplätze besser bzw. neu erschlossen werden können, bin ich sehr dafür neue Station an bestehenden Linien zu errichten. In Wandsbek, Eimsbüttel… wo es halt passt.
U Fuhlsbüttler Straße, U Oldenfelde sind eine gute Sache, ja sogar S Ottensen (auch wenn die DB ziemlich unfähig ist im Vergleich zur Hochbahn).
Hallo Pascal,
Danke für Ihre Antwort.
Ja, es ist immer gut, wenn verschiedene Erfahrungen zusammentreffen. Ich habe nunmal vor allem die Probleme vor Augen, die direkt in meinem Umfeld sind. Deshalb wäre es sicher gut, wenn in Hamburg ein generelles Verkehrskonzept entwickelt würde, das die stadtweiten Defizite analysiert, behebt und auch vorurteilsfrei feststellt, wo es am nötigsten ist, etwas zu tun, ohne jedwede politische Profilierung.
Lustig finde ich die immer gleichen Diskrepanzen bei der Wahrnehmung und den Interessen der Fans im anderen Forum (aber auch hier).
Während dort über die AKN A1-Probleme „dauergejammert“ wird, werden die erheblichen gegenwärtigen Wochenend-Einschränkungen auf der Lübecker Strecke nicht mal erwähnt.
Selbst die wichtige Tatsache, dass nun endlich auch der 3. PFA der S4 ausliegt, hat dort niemanden interessiert, sodass ein User erst Tage später dieses verwundert thematisiert hatte (und gleich den Link auf die umfangreichen Unterlagen auch zu den anderen beiden PFA mitgeliefert hat). Eine emotionale Diskussion kommt dazu sowieso nicht in Gang.
Im Zusammenhang mit dem Bau der Station „Fuhlsbütteler Straße“ hoffe ich ja immer noch, dass es wenigstens dann endlich mal auch sonnabends (und zu jeder anderen 5-Minuten-U1) einen 5-Minuten-Takt auf dem Gartenstadt-Stummel geben wird, damit mein Bezirk wenigstens auch etwas davon hat, wenn es schon kein Weg an eine Haltestellenverlegung der Station „Habichtstraße“ an die Bramfelder Chaussee heran führt, und es nicht mal ein Zugang an deren Ostende geben wird.
Jetzt (bei normalem Betrieb) sammeln sich sonnabends in Wandsbek Gartenstadt die Menschen auf dem Bahnsteig so, wie vor noch nicht allzu langer Zeit sonnabends auf der Station Wandsbek Markt.
Gibt’s dazu ein Engagement der Verkehrspolitiker bei uns im Bezirk?